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Neue Westfälische (Bielefeld): Eurobahn droht Verlust des Teutoburger-Wald-Netzes Die Kunden erwarten Lösungen Matthias Bungeroth

Bielefeld (ots)

Die zur französischen Keolis-Gruppe gehörende Eurobahn ist seit dem Jahr 2000 im Schienennahverkehr Westfalen-Lippes unterwegs. Seitdem hat das Unternehmen einen strammen Expansionskurs hingelegt. Heute ist das Unternehmen der größte Bahnanbieter der Region nach der DB Regio. Gleichzeitig wuchsen die Personalprobleme in der Branche von Jahr zu Jahr. Triebfahrzeugführer sind mittlerweile bei Eisenbahnunternehmen so begehrt wie ein guter Barolo unter Rotweintrinkern. Darin dürfte die Hauptursache für die Probleme liegen, die die Eurobahn seit geraumer Zeit hat. Doch oberste Richtschnur für das Handeln sowohl der Eisenbahnunternehmen als auch der Verkehrsverbünde als Auftraggeber muss es sein, Verlässlichkeit ins System Bahn zu bringen. Der Fahrgast muss sich darauf verlassen können, dass planmäßige Fahrten auch stattfinden. Und wenn dies einmal nicht der Fall sein sollte, muss er sofort informiert und zügig mit Alternativlösungen versorgt werden. Und das zu jeder Zeit. Das ist die Richtschnur für die Besteller der Leistungen, die nun entscheiden müssen, wie es mit der Zukunft des Teutoburger-Wald-Netzes weitergeht, das die Eurobahn vor etwa anderthalb Monaten übernommen hat. Branchenkenner wissen, dass das kein leichter Entscheidungsprozess sein wird. Zu komplex sind die vertraglichen Bedingungen. Und sollte es tatsächlich, wie angedroht, zu einer Kündigung des Netzes kommen, muss ja ein nahtloser Übergang zu einem anderen Anbieter gewährleistet werden. Aber eine Lösung im Interesse der Fahrgäste wird es geben müssen, dafür schwelen die Probleme einfach zu lange. Die Eurobahn hatte schon früher auf anderen Linien Probleme mit der Zuverlässigkeit. Man darf also gespannt sein, wie die Konzepte aussehen, die das Unternehmen in der Sondersitzung am 7. Februar präsentieren will, um die Situation zu entschärfen. Es ist die bislang schwerwiegendste Nagelprobe für den seit 1994 liberalisierten Bahnverkehr in Westfalen-Lippe. Von den Strukturproblemen mit einem immer knapper werdenden Personalangebot sind im Übrigen alle Eisenbahnunternehmen grundsätzlich gleichermaßen betroffen. Es ist im Interesse aller, dass es zu guten Lösungen im Sinne der Kunden kommt.

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