Auch wenn Wirtschaftsexperten Hoffnung schöpfen¶ Die Lage bleibt ernst¶
Bielefeld (ots)
Lothar Schmalen, Düsseldorf¶ Mehr als 770.000 Menschen in NRW ohne Job, hunderttausende in Kurzarbeit, die Reise und Veranstaltungsbranche am Boden, die Gastronomie angeschlagen - es fällt schwer, Wirtschaftsminister Pinkwart abzunehmen, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft langsam wieder aufhelle. Zumal in einer Region wie Ostwestfalen-Lippe, die erst einmal den Tönnies-Schock wegstecken muss, bevor sie an eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen denken kann. Natürlich sind Stimmung und Hoffnung wichtige Faktoren für die Konjunktur. Und wenn der Chef der IHK in NRW Hoffnungsschimmer sieht, dann ist das beachtlich. Thomas Meyer trifft seine Aussage auf der Grundlage von Zahlen. Immerhin betrachten rund 50 Prozent von 1.500 befragten NRW-Unternehmen ihre Geschäftslage (wieder oder noch) als gut oder befriedigend. Und viele hoffen auf eine Besserung im zweiten Halbjahr. Also doch Grund für vorsichtigen Optimismus? Viel kommt darauf an, ob die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer und der Kinderbonus von 300 Euro die Konjunktur wirklich weiter stimulieren kann. Und es kommt darauf an, ob die Menschen, denen in den vergangenen Wochen so viele Einschränkungen auferlegt wurden, jetzt wieder Geld ausgeben und einkaufen. Wirtschaftliche Normalität muss also mit den bleibenden Vorsichtsmaßnahmen wegen der noch nicht besiegten Corona-Epidemie in Einklang gebracht werden. Auch wenn Risiken bleiben, wie der Blick über den deutschen und europäischen Tellerrand zeigt. Dorthin, wo die Pandemie unvermindert wütet. Die Lage ist also ernst, aber nicht hoffnungslos.
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