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Naturschauspiel über Deutschland
Sonnenfinsternis zeigt Bedeutung von Versorgungssicherheit und modernen Netzen

Berlin (ots)

Die morgige Sonnenfinsternis ist ein besonderes Naturschauspiel und zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufmerksamkeit der Stadtwerke und der Verteilnetzbetreiber hat dieses Ereignis aber bereits seit über einem Jahr. Denn es geht darum, sehr kurzfristig den Wegfall der fast vollständigen Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen (PV) in die Verteilnetze zu kompensieren und dann am Mittag einen noch größeren sprunghaften Anstieg der PV-Leistung ebenfalls auszugleichen und damit die Netzstabilität zu sichern. Dazu muss rechtzeitig genügend Strom aus konventionellen Kraftwerken bereit gehalten halten werden. Zum Ausgleich der starken Schwankungen muss nach Branchenangaben zusätzlich eine Regelleistung in der Größenordnung von rund 8000 Megawatt vorgehalten werden.

"So häufig kommt ein solches Schauspiel nicht vor", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck, "es macht aber exemplarisch deutlich, dass wir in Deutschland auch noch in den nächsten Jahren konventionelle Kraftwerke brauchen, die für Versorgungssicherheit stehen. Wenn es um Versorgungssicherheit geht, reden wir immer über Extremereignisse, die wir im Blick haben müssen, sei es eine Sonnenfinsternis oder eben extreme Wetterereignisse. Bei ersteren kann man langfristig planen, bei letzteren müssen die Kapazitäten stehen." Eine Schlüsselrolle sollte dabei die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) haben. Denn diese Kraftwerke sind hocheffizient und klimafreundlich. "Hier müsste sich die Bundesregierung jetzt aber schnellstmöglich für die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) einsetzen und einen Rahmen schaffen, der neben der wirtschaftlichen Bestandssicherheit auch neue KWK-Anlagen ermöglicht."

"Aber eine solche Sonnenfinsternis wirft auch einen Schatten auf die Verteilnetze, von denen die kommunalen Verteilnetzbetreiber immerhin 650.000 Kilometer in Deutschland ausregeln und damit eine Strecke, mit der man 16-mal die Erde umrunden kann." Über 97 Prozent der erneuerbaren Energien werden in diese Netze eingespeist. Es gibt hier einen erheblichen Modernisierungsbedarf an intelligenten Netzaus- und Umbau von rund 14 Milliarden Euro. Die Herausforderung der Zukunft ist diese Netze zukunftsfähig zu machen und fit für die digitale Zukunft Deutschlands. "Dafür brauchen wir aber einen ordnungspolitischen Rahmen, der Investitionen anreizt und nicht abwürgt. Die Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums von Anfang dieser Woche sind aber so angelegt, dass es keine Modernisierungen geben wird."

Der VKU als Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft appelliert an die Bundesregierung, aber auch an die Regierungsfraktionen, das Gelingen der Energiewende, mit ihrer dezentralen Struktur, nicht aufs Spiel zu setzen. KWKG und Anreizregulierung sind dabei zwei wichtige Stellschrauben.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent in der Abwasserentsorgung. Sie entsorgen zudem jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 65 Prozent die höchste Recyclingquote unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union erreicht.

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