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Große Kinder, große Sorgen - Was Mediziner heute über die Pubertät wissen

Hamburg (ots)

Wenn Teenager gegen ihre Umgebung rebellieren und
neue Grenzen ausloten, beginnt für Eltern eine Zeit der Ängste und 
Sorgen. Laut einer exklusiven Umfrage der Frauenzeitschrift FÜR SIE 
(8/2008; EVT: 1. April) unter 1003 Müttern und Vätern zwischen 35 und
60 Jahren fürchten 79 Prozent, dass ihr Kind ein Opfer von 
Gewalttaten werden könnte. An zweiter Stelle der Zukunftsängste steht
mit 71 Prozent der Gedanke an die schlechten Arbeitsplatzperspektiven
für die nachfolgende Generation. Fast 40 Prozent der Eltern sorgen 
sich, dass ihre Kinder Opfer von Drogen oder Essstörungen werden. 
Ebenso viele fürchten den schlechten Einfluss von falschen Freunden.
Neue medizinische Erkenntnisse können Eltern allerdings helfen, 
ihren pubertierenden Nachwuchs besser zu verstehen und zu 
unterstützen und damit eigene Ängste abzubauen. Eine seit sechzehn 
Jahren andauernde US-Studie zeigt, dass das menschliche Gehirn in der
Pubertät komplexe Veränderungen erfährt und quasi einer Großbaustelle
ähnelt. Intensiv genutzte Nervenzellen verstärken sich, andere 
schalten sich ab. Während die Umbauarbeiten in einigen Hirnregionen 
relativ rasch abgeschlossen sind, sorgen die Wachstumsschübe im 
Frontalhirn, dem Sitz für vorausschauendes Handeln, Abwägen von 
Konsequenzen und moralische Bewertung, über längere Zeit für 
Konfusion. Aus diesem Grund begreifen Jugendliche mitunter 
tatsächlich nicht, was man ihnen sagt, und begeben sich öfter 
leichtsinnig in Gefahr.
Dass im pubertierenden Gehirn alles auf Anfang steht, birgt jedoch
zugleich die Chance, neues Verhalten zu erlernen. Dazu braucht es 
starke Vorbilder, die klare Regeln vorgeben und im Umgang mit den 
Jugendlichen Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Schließlich stellen 
die Jugendlichen die Lebenseinstellung ihrer Eltern permanent in 
Frage. "Vertrauen schenken, liebevoll dranbleiben und nicht von 
Ritualen abrücken", empfiehlt Entwicklungspsychologin Dr. Karina 
Weichold. Strafen bei einem Regelbruch sollten konsequent, aber gut 
überlegt sein. "Gerade in diesen Zeiten des Umbaus ist es wichtig, 
die positiven Seiten des Kindes zu stärken. Das gibt 
Selbstvertrauen."
In einer Langzeitstudie an der Universität Jena hat die 
Wissenschaftlerin das Verhalten pubertierender Mädchen erforscht. Ihr
Fazit: Weibliche Teenager haben es schwerer. "Während die Jungs in 
der Pubertät dem männlichen Idealtyp mit mehr Muskeln 
entgegenwachsen", erklärt Weichold, "entfernt sich der weibliche 
Körper mit seinem zunehmenden Rundungen vom gängigen Schönheitsideal,
dem androgynen Kate-Moss-Typ." Zudem richteten Jungen ihre Wut und 
Unausgeglichenheit eher nach außen, wohingegen Mädchen zu Mimosen 
würden und sich zurückzögen.
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.
Kerstin Bode
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel. 040/2717-3517
Fax  040/2717-2090
E-Mail:  kerstin.bode@fuer-sie.de

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de

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