Isabella Rossellini: "Falten sind mir völlig gleichgültig"
Hamburg (ots)
Ihre Mutter Ingrid Bergman war eine der attraktivsten und erfolgreichsten Frauen der Filmgeschichte. Kein Wunder, dass Isabella Rossellini es zunächst nicht wagte, in ihre Fußstapfen zu treten. "Ich konnte mir nie vorstellen, Schauspielerin zu werden, weil sie so berühmt war", gesteht Rossellini in der aktuellen Ausgabe der Frauenzeitschrift FÜR SIE (14/2008; EVT: 24. Juni). Erst mit ihrem Erfolg als Model habe sie genug Selbstbewusstsein gewonnen, um es doch zu versuchen. Dabei würde der Star sich selbst nicht unbedingt als schön bezeichnen. "Ich habe natürlich ab einem bestimmten Alter gemerkt, dass ich auf Männer wirke, aber das hat noch nichts mit Schönheit zu tun", erklärt die 56-jährige. "Und wenn ich mich auf Covers von Zeitungen gesehen habe, dann war das nicht ich, sondern ein Produkt." Sie selber fände Menschen immer dann schön, wenn sie eine besondere Ausstrahlung hätten.
Dass sie wie die meisten ihrer Geschwister einen künstlerischen Beruf wählte, führt Rossellini auf die kreative Welt zurück, in der sie aufwuchsen. Schon als kleines Mädchen sei sie bei den Dreharbeiten der Eltern dabei gewesen, habe später ihrem Vater Roberto Rossellini in den Sommerferien geholfen. "Von Anfang an wollte ich in diesem Reich der schönen Bilder bleiben." Zum 100. Geburtstag des berühmten Regisseurs des Neorealismus drehte sie 2005 einen Kurzfilm als Hommage an den Vater. "Seine Filme haben stark dazu beigetragen, das Bild Italiens in der Welt zu ändern", sagt Rossellini. "Die Menschen dürfen ihn nicht vergessen."
Überhaupt zeigt sich Isabella Rossellini als vielseitige Künstlerin. Sie schreibt, steht vor der Kamera, inszenierte unlängst einen Experimentalfilm und modelt auch weiterhin. "Ich baue mir meine Laufbahn selbst!", lacht sie. Dass die Kosmetikfirma Lancôme 1994 ihren Vertrag nach 14 Jahren auslaufen ließ, weil sie angeblich zu alt war, hätte sie damals allerdings sehr enttäuscht. "Nicht wegen mir persönlich, sondern weil man damit signalisierte, dass man Frauen über 40 als alt empfindet." Sie selbst nehme sich keineswegs so wahr. "Mir ist es völlig gleichgültig, ob ich Falten im Gesicht habe oder nicht." Ebenso wie Ingrid Bergman benutze sie keine Anti-Aging-Creme und trage privat praktisch kein Make-up. Wie relativ Schönheit sei, habe sie ebenfalls an ihrer Mutter erfahren. "Als sie nach Hollywood kam, wollte man sogar, dass sie ihr Gesicht operieren lässt. Dann galt sie auf einmal als Schönheitsideal."
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