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Leistungsanstalt Schule - Wie Kinder und ihre Familien unter Druck stehen

Hamburg (ots)

Prüfungen, Auslese, Versagensängste - gute sieben
Jahre nach dem ersten PISA-Schock hat sich der Wettbewerb an den 
Schulen dramatisch verschärft. Leidtragende sind die Schwachen. Wie 
die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe (12/09; EVT:
26. Mai) berichtet, verlassen hierzulande jährlich mehr als 70000 
Jugendlich die Schule ohne jeden Abschluss.
Als "kinderfeindlich" bezeichnet Kurt Singer unsere 
Bildungseinrichtungen, die heutzutage Prüf- statt Lernstätten seien. 
"Schulen müssten ein Ort sein, an dem Kinder Schwäche zeigen dürfen 
und Unterstützung erfahren", sagt der Münchner Professor für 
Schulpädagogik und Pädagogische Psychologie. Anders als 
beispielsweise in Finnland, wo kein Kind verloren gegeben werde, 
herrsche bei uns jedoch das Prinzip des Scheiternlassens. "Rund 
250000 Schüler werden jährlich sitzen gelassen. Das ist Raubbau an 
kindlicher Lernenergie."
Die frühe Auslese nach Leistung, sei es bei der Einschulung, bei 
Vergleichsarbeiten oder beim Übergang in weiterführende Schulden, 
schädige die Kinder in ihrer Entwicklung. Auch die Verkürzung der 
Schulzeit habe negative Folgen, weil das höhere Unterrichtstempo den 
Druck auf die Kinder verstärke. "Je älter die Schüler werden, desto 
mehr werden sie von Kontrolleuren statt Lernhelfern unterrichtet", 
beklagt Singer.
Doch auch die Eltern stehen unter Druck. So kommt eine Studie der 
Konrad-Adenauer-Stiftung zu dem Schluss, dass die 
Wettbewerbsorientierung der Wirtschaft längst Einzug ins 
Familienleben gehalten hat. In dem Bewusstsein, dass Bildung und 
Schule über soziale Lebensschancen entscheidet, investieren Eltern 
heute bereits im Grundschulalter viel Zeit und Geld, damit das Kind 
den Schritt ins Gymnasium schafft.
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.
Rückfragen an:
Dennis Kayser
Redaktion FÜR SIE
Tel. 040/2717-3271
Fax 040/2717-2059
Bitte Kontaktdaten nicht veröffentlichen.

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
JAHRESZEITEN VERLAG
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail presse@jalag.de

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