Wie gefährlich ist Gehirn-Doping?
Hamburg (ots)
In letzter Zeit wird immer häufiger ¸ber "Gehirn-Doping" berichtet. Damit ist gemeint, dass gesunde Menschen ihre Stimmung oder ihr Durchhaltevermögen mit Substanzen verbessern, die eigentlich für Kranke gemacht sind. Zum Beispiel Anti-Depressiva oder Aufputschmittel. Die Ärztin, Psychiaterin und Psychologin Isabella Heuser arbeitet im Auftrag des Bundesforschungsministerium an einer Studie zu diesem Thema. "Die Substanzen sind kein Teufelzeug", so Heuser im Interview mit der Frauenzeitschrift "FÜR SIE"(18/09; EVT: 18. August). Das eigentlich Fatale sei nur, dass wir die Nebenwirkungen nicht kennen. "Sollte es irgendwann ganz sicher sein, dass die Einnahme von diesen Medikamenten bei gesunden Menschen wirklich nicht gesundheitsscheidlich ist, dann würde eigentlich nichts dagegen zu sagen."
Die Vorteile der Mittel: "Gesunde können mit Anti-Depressiva den Alltag besser meistern. Sie werden ruhiger und ausgeglichener", sagt Heuser, die aber auch vor den Nebenwirkungen wie Übelkeit oder einem veränderten Blutdruck warnt. "Und wir wissen nicht, was ein Langzeitgebrauch dieser Wirkstoffe bei Gesunden auslöst." Es bestünde immer die Gefahr, dass man die Mittel täglich nehmen möchte. "Deshalb warne ich davor, sich die Medikamente im Internet oder an der nächsten Straßenecke zu besorgen", so Heuser.
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