"Vom 'Mal eben schnell nebenbei ein Kind kriegen-Modell' halte ich nichts".
Hamburg (ots)
Begeistert berichtet Schauspielerin Nadja Uhl im Interview mit der Frauenzeitschrift "FÜR SIE" (H. 5/11, ab 15. Februar am Kiosk) von der Verfilmung des Bestsellers "Das Dschungelkind" in West Papua (kommt am 17. Februar ins Kino): "Eine tolle Erfahrung für uns alle. Die Dreharbeiten mit den Papuas, der Set mitten im Dschungel - das bleibt unvergesslich." Nicht zuletzt, weil ihre erst fünf Monate alte Tochter dabei war. "Ich habe meine kleine Tochter noch gestillt, und wenn ich am Set war, hat mein Mann unsere Töchter betreut." Deshalb lässt sie keinen Zweifel daran: "Mein Mann ist der wahre Held." Eigentlich hatte sie die Rolle wegen des Babys nicht annehmen wollen. Doch Regisseur und Produzent sicherten ihr jegliche Unterstützung zu.
Sie betont: "Ich möchte nicht für ein Frauenbild stehen, das nur in Superlativen funktioniert. Von einem übertriebenen 'Mal eben schnell nebenbei ein Kind kriegen"-Modell halte ich nichts." Vielleicht hinterließ sie dennoch einen Funken Emanzipationsgeist im Dschungel: "Die Stammesfrauen aus West-Papua waren ganz begeistert, dass bei uns am Set mehrere Väter die Kinder betreuten. Sie fanden den Gedanken hinreißend, dass ein Mann seine Frau in ihrer Freiheit unterstützt."
Zum Stand der Rollenverteilung bei der Kindererziehung bei uns meint die Schauspielerin: "Es ist mir unverständlich, wie sehr hier immer noch um Kita-Plätze gekämpft werden muss. Sie sind so wichtig, nicht nur für die Mütter, die ihre Kinder in guten Händen wissen möchten, sondern auch für die Entwicklung der Kinder."
Nadja Uhl wohnt mit ihrer Familie in Potsdam: "Mein Mann und ich werden zum Glück sehr von unseren Müttern unterstützt. Ohne sie ginge bei uns gar nichts." Freimütig räumt sie ein: "Unter jedem Dach ist auch ein Ach." Alle Beteiligten müssten zu Kompromissen bereit sein. "Man kann nicht sagen 'Ach, Eltern, lasst mich in Ruhe!", wenn man auf der anderen Seite ihre Hilfe in Anspruch nimmt."
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