" Ich kann ein prima Couch-Potatoe sein und tue einfach mal gar nix." - Marietta Slomka
Hamburg (ots)
Marietta Slomka outet sich im Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (Ausgabe Heft 6, ab dem 01. 03. 2011 am Kiosk) als Profi im Faulenzen. In ihrem Beruf hat es die Fernsehmoderatorin täglich mit Katastrophen zu tun. Zum Abschalten stecke sie dann "manchmal regelrecht den Kopf unter die Decke". "Ich lenke mich mit der Leichtigkeit des Seins ab, gucke lieber Komödien als Dramen oder plane den nächsten Urlaub. Ich kann auch ein prima Couch-Potatoe sein und tue einfach mal gar nix." In den Ferien reizt sie dagegen das Unbekannte und Neue: "Ich will etwas erleben, wenn ich reise. Das Fremde wirklich sehen. Am Hotel-Pool zu liegen, finde ich eher langweilig, lieber gehe ich tauchen oder wandere durch den Dschungel."
Dass sich bei uns immer mehr Menschen von der Politik abwenden, versteht die profilierte Journalistin nicht. "Ich finde es schon etwas beschämend, wenn Leute keine Lust haben, wählen zu gehen, nach dem Motto: "Das ist mir zu lästig, das stört mein Grillfest" - während in Ländern wie China oder Iran Menschen für Meinungsfreiheit ihr Leben riskieren. Politik - das sind wir alle. Deshalb bin ich auch mit der Stammtisch-Haltung "Die da oben sind alle Versager" nicht einverstanden. Ich gehe mit Politikern zwar scharf ins Gericht. Aber ich bin nie zur Zynikerin geworden."
Ihre Fähigkeit, unbequeme Fragen zu stellen, verdankt sie ihren Eltern, glaubt Slomka. "Meine Eltern haben mir zwar klare Grenzen aufgezeigt. Aber sie haben auch mit mir diskutiert und mich auch mal vor Lehrern verteidigt. Das ist eine wichtige Erfahrung für eine junge Seele: dass die Eltern sich zwar nicht auf der Nase herumtanzen lassen, einen zugleich aber auch ernst nehmen und nicht unloyal sind."
Angst vorm Älterwerden hat die 41-Jährige Newsfrau mit den Eisaugen nicht: "Aussehen ist für eine politische Journalistin nicht der entscheidende Faktor. In einer Nachrichtensendung darf man auch Falten bekommen. Ganz grundsätzlich glaube ich, dass Charaktertypen eher gefragt sind als Menschen, die aussehen wie aus dem Katalog. Das gilt sogar fürs Showbusiness. Erfolgreiche Stars wie Hape Kerkeling oder Anke Engelke würden keinen Model-Wettbewerb gewinnen, aber man guckt sie sich gern an, sie sind auf unverwechselbare, eigenwillige Art attraktiv."
Und wann gefällt sie sich selbst am besten? "Am liebsten gucke ich in den Spiegel, wenn ich ausgeschlafen bin, etwas urlaubsgebräunt und leicht geschminkt."
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