"Hauptkommissarin" Zoude nach rechtsextremen Anschlägen wie gelähmt
In Äthiopien geborene Schauspielerin wünscht deutschem Fernsehen mehr Mut bei Rollenbesetzung
Hamburg (ots)
Die in Äthiopien geborene und in Berlin aufgewachsene Schauspielerin Dennenesch Zoude (30) hat Angst vor den rechtsradikalen Aktivitäten in der Bundesrepublik. "Wenn ich in den Nachrichten von Anschlägen auf Synagogen höre, fühle ich mich danach zwei Tage lang seltsam, gelähmt", berichtet Zoude, die ab nächstem Jahr eine Hauptkommissarin in der TV-Serie "Polizeiruf 110" spielt, in einem Interview der Zeitschrift FÜR SIE. Neulich habe sie ein Päckchen bekommen, das keinen Absender hatte und zudem noch beim Schütteln raschelte. Drei Tage lang habe es in ihrer Wohnung gelegen. Sie habe es nicht angerührt, da sie befürchtete, es könnte eine Bombe drin sein. "Dann nahm ich allen Mut zusammen, öffnete es, und es war dann nur ein äthiopischer Kaffee, den mir ein Freund von der Expo geschickt hatte."
Die farbige Schauspielerin ("Gegen den Wind") wünscht sich, dass im "deutschen Fernsehen endlich mal Mut aufkommt, Rollen nicht nur klischeehaft zu besetzen, nicht mehr erklären zu müssen, wo jemand herkommt, der eine andere Hautfarbe hat". Dagegen rebelliere sie und weigere sich, diese Erwartungen zu bedienen. Gefragt, wie man sich dummen Vorurteilen entgegenstellen kann, sagte Zoudé: "Ich finde, man muss bei den Kindern anfangen. Die haben weder Berührungsängste noch kennen sie Rassenunterschiede." Auch Sport könne dazu beitragen, Vorurteile abzubauen. "Ich jedenfalls freue mich immer, wenn Yeboah ein Tor schießt. Der Ghanaer spielt für den Hamburger Sportverein HSV.
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