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Psychologin: Bei Bindungsängsten Verhalten des Partners nicht gleich für krank erklären

Hamburg (ots)

Frauen sollten bei Bindungsängsten ihres Freundes
oder Geliebten dessen Verhalten nicht gleich für krank erklären und
sich abwenden. Das empfiehlt die Diplompsychologin Cora
Besser-Siegmund in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift FÜR SIE. Sie
sollten erst einmal abwarten, bis die Phase des heftigen
Verliebtseins etwas abgeflaut sei. Als eine Strategie empfiehlt die
Expertin: "Fragen Sie sich: Wie lange kann ich das mitmachen, so dass
es mir dabei gut geht? Wie lange möchte ich der Beziehung eine Chance
geben?" Die Betroffenen sollten sich einen Zeitrahmen setzen. Das
entspanne und nehme das Gefühl, dem Partner ausgeliefert zu sein.
"Behalten Sie diese Überlegungen aber ruhig für sich", rät
Besser-Siegmund. Wichtig sei, ob der Partner trotz seiner Ängste
zuverlässig sein kann, ob er Vereinbarungen und Termine einhält. Dann
lohne es sich schon, Zeit und Geduld zu investieren.
Die Diplom-Psychologin Julia Onken ist der Überzeugung, dass
Bindungsängste bei Männern häufiger vorkommen als bei Frauen. "Das
hat etwas damit zu tun, dass Frauen eher nach Gemeinsamkeit streben,
danach, Verantwortung zu übernehmen, beispielsweise für eine Familie,
und dass der Mann sich eher davor fürchtet." Das klassische
Rollenmodell weise dem Mann ja auch sehr viel Verantwortung zu. "Die
Angst davor ist nicht immer völlig aus der Luft gegriffen", sagt
Onken. Männer fragten sich, ob sie überhaupt in der Lage seien,
Verantwortung zu übernehmen. Diese Furcht könne durchaus begründet
und auch ein vernünftiger Selbstschutz sein. "Man kann nicht sagen,
dass Männer, die sich vor Bindungen scheuen, immer eine schlechte
Erfahrung gemacht haben." Aber es könne durchaus sein, dass jemand
zum Beispiel in der Beziehung zur Mutter so viel Autonomie aufgeben
musste, dass er später "Atemnot bekommt" und lieber allein bleiben
wolle, als sich wieder auf so etwas einzulassen. Ebenso könnten bei
dem Mann Erfahrungen aus vergangenen Beziehungen dahinter stecken,
für die die Frau gar nichts könne, die der Partner aber auf sie
übertrage.
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.

Rückfragen bitte an:

Media Consulting Jörg Mandt
Tel.: 040 / 80 80 347-10
E-Mail: jmandt1@aol.com

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