Abgemagert aus Verzweiflung - Alarmzeichen für Magersucht
Hamburg (ots)
Von Magersucht und Bulimie (Ess-Brech-Sucht) sind in Deutschland etwa 200.000 Menschen betroffen, vor allem Mädchen und junge Frauen. Die Opfer fürchten nach Angaben von Fachleuten unentwegt, nicht gut, nicht schlank genug zu sein. Dass die Krankheit häufig in der Pubertät ausbreche, sei kein Zufall. "In dieser Phase sind junge Menschen auf der Suche nach ihrer Identität und erfahren extreme körperliche Veränderungen", heißt es in einem Bericht der Zeitschrift FÜR SIE. Eltern nähmen die Probleme ihrer Töchter nur langsam wahr, übersähen die ersten Anzeichen. Der Weg aus der Magersucht dauere lange; schnelle Erfolge seien nicht zu erwarten. Bei etwas mehr als 40 Prozent der Erkrankten wird nach Erfahrungen der Ärzte am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf bei rechtzeitiger Behandlung eine komplette Heilung erzielt. Knapp einem Drittel geht es bei gelegentlichen Rückschlägen besser. Bei einem weiteren Drittel verläuft die Krankheit chronisch, etwa zehn Prozent sterben, nicht selten durch Selbstmord.
In FÜR SIE werden Alarmzeichen für Magersucht genannt. Viele betroffene Jugendliche versuchten mit Tricks und Ausreden, ihre Magersucht zu verbergen. Zu ersten Anzeichen gehörten ein zeitintensives Zerteilen der Mahlzeit, ein akribisches Kalorienzählen, eine ständige Gewichtskontrolle sowie ein übermäßiges Fitnessprogramm. Die Betroffenen frühstückten nicht, schmierten sich aber demonstrativ Pausenbrote, die dann später weggeworfen werden. Es folgten Ausreden wie "Ich hab´ schon bei Freunden gegessen" oder das Vortäuschen von Magenschmerzen. Verdacht sollten Eltern auch schöpfen, wenn ihre Kinder sofort nach dem Essen auf der Toilette verschwinden. Mit weiter Kleidung kaschierten die unter Magersucht leidenden Jugendlichen den dünnen Körper. Handfeste Hinweise sind nach Angaben von Experten depressive Stimmungen und Isolation.
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