Höflichkeit aktuell wie eh und je - Althergebrachte Ritterlichkeit
ist überholt
Expertin: "Wer Manieren hat, sammelt bei seinen
Mitmenschen nach wie vor Pluspunkte"
Hamburg (ots)
Viele verstaubte Regeln à la Knigge gehören längst der Vergangenheit an, Höflichkeit und Respekt sind nach einem Bericht der Zeitschrift FÜR SIE aber so aktuell wie eh und je. "Wer Manieren hat, sammelt bei seinen Mitmenschen nach wie vor Pluspunkte", weiß Susanne Helbach-Grosser, Gründerin des Instituts "Takt und Stil". Eine Firma suche sich die Mitarbeiter aus, die sie auf Kunden loslassen kann. Auch bei der Familienfeier und unter Freunden falle gutes Benehmen angenehm auf, durch Pünktlichkeit wie durch Tischmanieren. "Essen ist erst dann ein Genuss, wenn alle wissen, wie es geht", sagt Angelica Germis von der Info-Stelle "Treffpunkt Tisch" und Mitveranstalterin der Etikette-Trainingsreihe "Fit für die Karriere".
Viele fühlten sich in Gesellschaft unwohl, weil sie die Umgangsformen nicht kennten, erklärt Germis. Vor allem berufstätige Frauen, mit Kollegen vermehrt hierarchisch gleichgestellt, legten auf besondere Rücksichten längst keinen Wert mehr. Seit die Frau die Rolle des "schutzbedürftigen Wesens" abgelegt habe, seien viele der traditionellen Benimm-Regeln aufgeweicht, meint Helbach-Grosser. "Althergebrachte Ritterlichkeit ist überholt." Auch über das Mann-Frau-Verhältnis hinaus habe "moderne Etikette" nichts mehr mit den steifen Regeln von einst zu tun. Gutes Benehmen heiße heute, sich aufmerksam und rücksichtsvoll zu verhalten - gegenüber Freund, Vorgesetztem und fremdem Passant.
Ob im Zugabteil oder Wartezimmer, im Konferenzsaal oder auf der Party: Wer schweigend einen Raum betritt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er von den Anwesenden nicht wahrgenommen wird. Mit einem freundlichen Gruß sammelten Newcomer dagegen sofort Punkte. "Und es kommt immer gut an, auf andere zuzugehen. So darf man auf einer Veranstaltung durchaus selbst die Initiative ergreifen und sich den anderen Gästen vorstellen, zumal, wenn kein anderer (Gastgeber,Chef) die Anwesenden einander bekannt macht", heißt es in FÜR SIE. Die Vorstellung durch Dritte sei nach wie vor üblich. Dabei werde der Einzelne einer Gruppe vorgestellt. "Rang geht vor Alter und Geschlecht", lautet die schlichte Faustregel fürs Geschäftsleben. Der junge Chef erfahre den Namen der Abteilungsleiterin zuerst, egal wie alt diese sei.
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