Brustkrebs-Vorsorge wird in Deutschland vernachlässigt
Hamburg (ots)
Hamburg (ots) Nur 40 Prozent aller Frauen gehen zur wichtigen Vorsorge, meldet die Zeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe vom 24. Juli 2005. Dabei wird der bösartige Tumor pro Jahr bei etwa 47.000 Frauen neu diagnostiziert und ist weiterhin die häufigste Krebs-Todesursache bei Frauen.
Die Ärzte sind sich einig: Eine bessere Früherkennung kann viele Leben retten. So soll ab 2006 allen Frauen zwischen 50 und 69, die in diesem Alter zur gefährdetsten Gruppe gehören, im Zweijahres- Rhythmus eine Mammografie (Röntgenuntersuchung) bezahlt werden. Denn: "Bis zu 30 Prozent mehr Frauen könnten geheilt werden, wenn sie regelmäßig zur Mammografie gingen", sagt Dr. Mahdi Rezai, Direktor des Brustzentrums im Luisenkrankenhaus Düsseldorf, wo jährlich etwa 1.500 Brustoperationen durchgeführt werden. Heutzutage ist die Untersuchung mittels neuer, digitaler Mammografie zudem wesentlich angenehmer als früher, "weil man jetzt weniger Aufnahmen braucht, diese schneller fertig sind und neue, flexiblere Kompressionsplatten den Druckschmerz verringern", ergänzt Dr. Rezai in FÜR SIE.
"In Deutschland werden 64 Prozent der Tumore von den Frauen ertastet. Dann sind sie aber meistens bereits recht groß und haben möglicherweise schon Metastasen gebildet", so Dr. Rezai. "In den USA werden Tumore bei einer Durchschnittsgröße von 1,2 Zentimetern entdeckt, in Deutschland bei etwa 2,2 Zentimetern. Diese Zahl müssen wir verbessern, wenn wir die Sterblichkeitsrate senken wollen."
Eine gute Nachricht: Die Operationstechnik hat sich im Laufe der Zeit wesentlich verbessert. Dazu Dr. Rezai: "Der große Fortschritt ist, dass man selten Brüste abnehmen muss. Bis 80 Prozent aller Operationen werden brusterhaltend durchgeführt. Und wir operieren so schonend wie möglich."
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