Einmal Pille, immer Pille?
Wann Alternativen ratsam sind
Hamburg (ots)
Etwa die Hälfte der Frauen vertraut auf die Pille als Verhütungsmittel. Das ergab eine aktuelle GEWIS-Studie im Auftrag der Zeitschrift FÜR SIE unter 1.056 Frauen zwischen 18 und 39 Jahren. Ein Drittel der Befragten lehnt sie allerdings ab, "wegen der Hormonbelastung". Und etwa zehn Prozent der Frauen sehen sie als Liebestöter und geben an, seit der Pille "weniger Lust auf Sex zu haben."
Viele Frauen begleitet das weit verbreitete Präparat von Jugend an. Die Einnahme ist ihnen mittlerweile zur Gewohnheit geworden, etwa wie Zähneputzen. Doch der Körper verändert sich - und mit ihm die Anforderung an das Verhütungsmittel. Gesundheit, Alter, aber auch der Tagesrhythmus spielen eine Rolle. Einmal im Jahr sollten Frauen deshalb beim Gynäkologen klären, ob sie noch auf der sicheren Seite sind. FÜR SIE gibt in ihrer neusten Ausgabe vom 30. Mai 2006 einen Überblick, welche Methode wann Sinn macht und wie verlässlich sie ist.
Wer etwa einen unregelmäßigen Tag- und Nachtrhythmus hat (z. B. als Krankenschwester), jobbedingt eine stressige Phase durchmacht oder schlicht vergesslich ist, riskiert Einnahmepannen. Hier können Hormonpflaster oder eine Dreimonatsspritze vom Arzt als Pillenersatz die Sicherheit erhöhen. Ungeeignet ist die klassische, östrogenhaltige Pille auch für bestimmte Migräne-Patientinnen, Frauen mit hohen Blutfettwerten, Bluthochdruck oder Diabetes, starken Raucherinnen, Frauen ab 45 und für jene, die eine Operation vor sich haben. Denn Östrogen verdickt das Blut und steigert u. a. das Risiko einer Thrombosebildung. Alternativen sind für diese Personengruppe etwa die Kupferspirale oder östrogenfreie Minipillen.
Und noch eine gute Nachricht für Frauen, die die Verantwortung der Verhütung ohnehin lieber an den Mann abgeben: Voraussichtlich 2007 haben sie dafür ein weiteres schlagkräftiges Argument. Experten schätzen, dass dann die Männer-Pille auf den Markt kommt.
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