NDR Hamburg-Welle 90,3 exklusiv: Hamburg plant massiven Abbau von Krankenhausbetten
Hamburg (ots)
Bis zum Jahr 2005 sollen in Hamburgs Krankenhäusern 2.648 Betten abgebaut werden, so die Empfehlung eines bisher geheimen Gutachtens des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) in Berlin. Das entspricht einem Betten-Abbau von mehr als 18 Prozent. Auf einer Klausurtagung der Hamburger Gesundheitsbehörde sind die Empfehlungen des Gutachtens am vergangenen Freitag zur Grundlage der weiteren Krankenhausplanung geworden, so die NDR Hamburg-Welle 90,3 exklusiv.
Die größten Einsparungen gibt es in der Chirurgie. Dort sollen von den zurzeit bestehenden 14.605 Krankenhausbetten in Hamburg 1.079 eingespart werden, in der Inneren Medizin 615. Betroffen von den Kürzungen sind außerdem die Gynäkologie und Geburtshilfe mit 353 sowie die Neurologie mit 148 Betten. Auch in der Geriatrie, der Altersheilkunde, sollen 129 Betten abgebaut werden. Hiervon könnte vor allem das Krankenhaus Edmundsthal-Siemerwalde in Geesthacht betroffen sein. Weitere Einsparungen wird es in der Kinderheilkunde, der Dermatologie, in den Augen- und Hautklinken sowie bei den Abteilungen für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde geben.
Betroffen von den Kürzungen sind alle Hamburger Kliniken, auch wenn sie bisher nicht im Krankenhausplan stehen - wie z.B. die so gennannten Belegkrankenhäuser. Ihre Zukunft ist ungewiss, da es durch die Konzentration der Aufgaben zur Schließung kleinerer Krankenhäuser kommen kann. Auch ganze Abteilungen werden geschlossen werden; in welchen Krankenhäusern dies geschehen soll, ist bisher allerdings offen. Ab dem 16. Oktober will die Gesundheitsbehörde dies in Gesprächen mit den Krankenhäusern klären.
Strittig ist die Not- und Unfallversorgung, an der bisher 19 Kliniken teilnehmen. Hier wird überlegt, nur noch 12 Krankenhäuser zu beteiligen. Das wäre ein deutlicher Wettbewerbsnachteil für kleinere Kliniken wie z.B. das Evangelische Amalie-Sieveking-Krankenhaus in Volksdorf.
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