Trauer um Hans-Günter Martens
Langjähriger NDR-Mitarbeiter gestorben
Hamburg (ots)
Der Norddeutsche Rundfunk trauert um einen langjährigen Mitarbeiter - den Autor, Schauspieler und Regisseur Hans-Günter Martens, der am Neujahrstag im Alter von 70 Jahren überraschend in Hamburg gestorben ist. Seit fast fünfzig Jahren war Martens in unterschiedlichsten Funktionen für Hörfunk und Fernsehen des NDR tätig; seine letzte Sendung lief einen Tag vor seinem unerwarteten Tod am Silvesterabend auf Radio 3. Das Fernsehpublikum kannte ihn vor allem aus seinen Rollen in der NDR-Serie "Schwarz-Rot-Gold" von Dieter Meichsner, in der Martens den Dienstvorgesetzten des Zollfahnders Zaluskowski spielte, und aus den "Tatort"-Filmen mit der TV-Kommissarin Odenthal.
Den Hörern des NDR war Hans-Günter Martens vor allem durch seine seit über dreißig Jahren laufende Reihe "Ich hab' zuhaus' ein Grammophon" vertraut, in der er aus seinem riesigen Privatarchiv alter Schellack-Platten Raritäten der frühen Schlager- und Operettenliteratur vorstellte und ebenso kenntnisreich wie witzig-ironisch kommentierte. Daneben ist er durch eine Vielzahl feuilletonistischer Sendungen über die großen Unterhaltungs- und Kabarett-Stars der Vergangenheit hervorgetreten.
Erste Berührung mit dem NDR-Funkhaus an der Rothenbaumchaussee in seiner Heimatstadt Hamburg hatte Martens bereits in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er arbeitet damals neben seiner Tätigkeit als Schauspieler und Regieassistent am Thalia-Theater als Lektor für die Hörspielabteilung des NDR. Die Verbindung ist nie abgerissen - auch nicht, als ihn seine Theaterarbeit nach Berlin und später nach München führte. Vor gut einem Jahr kehrte Hans-Günter Martens von der Isar an die Elbe zurück und bezog zusammen mit seiner Frau eine Wohnung im funkhausnahen Pöseldorf - die er vor allem danach ausgesucht hatte, ob er seine vielen Schellack-Scheiben würde unterbringen können. Ende Januar wollte er erneut in seiner "Plattenkiste kramen" - es wäre seine 355. Sendung geworden.
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