NDR Fernsehen öffnet ein finsteres Kapitel der Kirchengeschichte:
"Die Nacht der Inquisition"
Sendetermin: Freitag, 27. Dezember,
1.00 Uhr
Hamburg (ots)
Folter, Schauprozesse, lodernde Scheiterhaufen: Ein finsterer Behördenapparat setzt mit seinem Gesinnungsterror eine ganze Gesellschaft in Angst und Schrecken. Das sind die Vorstellungen, die mit der mittelalterlichen Inquisition verbunden sind. Das NDR Fernsehen erinnert in der "Nacht der Inquisition" von Freitag, 27. Dezember, auf Sonnabend, 28. Dezember, an dieses finstere Kapitel der Kirchengeschichte - und wirft zugleich einen Blick auf die Gegenwart. Die Sendungen im einzelnen:
1.00 Uhr: Jagd auf Ketzer Die Kirche und ihre Inquisitoren Film von Jörg Röttger
"Beruf: Inquisitor" untersucht anhand des aktuellen Forschungsstandes die tatsächliche Funktion und Bedeutung der mittelalterlichen Inquisition. Im Zentrum des Films steht die Inszenierung eines Ketzerverhörs nach einem Originaldokument von Bernard Gui, einem der bekanntesten Inquisitoren des Mittelalters. Gui hat ein "Handbuch des Inquisitors" verfasst und diente Umberto Eco als Vorbild für seinen Welterfolg "Der Name der Rose". An Original-Schauplätzen gedreht und kommentiert von renommierten deutschen und französischen Historikern, zeigt die Dokumentation, warum die Inquisition entstand und wie sie funktionierte.
1.45 Uhr: Hexenjagd Das Erbe der Inquisition Film von Wilfried Hauke
Am 2. Dezember 1595 wird Christiane aus Riol, einem Dorf an der Mosel, vom Henker als Hexe zum Scheiterhaufen geführt. Bevor die Flammen emporschlagen, wird noch einmal ihr Geständnis verlesen, in dem sie den Verkehr mit dem Teufel zugibt. Ihr Verfahren ist minutiös festgehalten in den Prozessakten der Trierer Stadtbibliothek.
Der Dokumentarfilm "Hexenjagd" erzählt unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Forschung mit beeindruckenden Spielszenen die Geschichte der Hexenverfolgung in Deutschland.
2.30 Uhr: Im Visier der römischen Glaubenswächter Inquisition heute Film von Wilfried Köpke
Die römischen Glaubenswächter foltern und töten heute nicht mehr Andersgläubige aus ihren eigenen Reihen. 1965 wurde die Inquisition umbenannt in "Kongregation für die Glaubenslehre". Sie ermittelt, führt Prozesse, verhängt Urteile - alles in großer Geheimhaltung. Oft wissen die Betroffenen selbst nicht, dass sie ins Visier der römischen Glaubenswächter gelangt sind.
Der Film rekonstruiert die Arbeit der Glaubenskongregation an einem konkreten Fall. 1999 wurden die beiden US-amerikanischen Ordensleute Schwester Jeannine Gramick und Pater Robert Nugent verurteilt. Sie dürfen innerhalb ihrer Ordensgemeinschaften keine Ämter mehr übernehmen, keine Schriften mehr veröffentlichen und auch zum eigenen Verfahren eigentlich keine Interviews geben.
Beide Ordensleute hatten über 20 Jahre mit katholischen Homosexuellen gearbeitet. Sie hatten versucht, Brücken zu schlagen zwischen katholischer Kirche und schwul-lesbischer Lebenswelt. Nach Ansicht der Glaubenskongregation hatten sie dabei aber nicht entschieden genug die katholische Position vertreten, nach der gelebte Homosexualität Sünde ist.
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