NDR Verwaltungsrat berät Personal- und Gleichstellungsbericht des Senders
Hamburg (ots)
Der NDR hat auch 2018 weiterhin Stellen sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut. Das teilte NDR Intendant Lutz Marmor dem Verwaltungsrat des Senders auf dessen Sitzung am Freitag, 3. Mai, in Hamburg mit. Damit folgt der NDR den Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), den Personalaufwand mittelfristig weiter zu begrenzen. Aktuell werden im NDR 3387,5 Planstellen bewirtschaftet. Gegenüber dem Wirtschaftsplan von 1993 bedeutet dies einen Abbau an Planstellen um 17,6 Prozent. Derzeit sieht der NDR für den Zeitraum von 2017 bis 2024 einen Abbau von weiteren 121 Stellen vor. Dies wird insbesondere aus den ARD-Strukturprozessen resultieren, vor allem in den Bereichen Technik, Verwaltung, Programmverbreitung und Produktion.
Ulf Birch, Vorsitzender des Verwaltungsrats: "Der NDR geht seit vielen Jahren den Weg eines kontinuierlichen Stellenabbaus, um das Unternehmen zu konsolidieren. Der ARD-Strukturprozess verlangt in den nächsten Jahren weitere Einschnitte. Diese sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen vorzunehmen, findet unsere volle Unterstützung."
NDR Intendant Lutz Marmor: "Der in der ARD verabredete Strukturprozess wird einschneidende Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen im NDR haben. Den Weg eines sozialverträglichen Stellenabbaus müssen wir deshalb konsequent weitergehen. Die Unterstützung des Verwaltungsrats ist eine große Hilfe."
2018 lag die Beschäftigungsquote von Menschen mit Schwerbehinderungen im NDR bei 5,47 Prozent. Damit wurde die gesetzliche Quote von 5 Prozent erfüllt. Im Verlauf des Jahres 2018 hat der NDR insgesamt 263 junge Menschen im Betrieb ausgebildet.
Bei der Entwicklung der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern im NDR hielt auch 2018 der positive Trend an, berichtete Nicole Schmutte, Gleichstellungsbeauftragte des NDR, dem Verwaltungsrat. Der Anteil von Frauen in Leitungspositionen ist kontinuierlich gestiegen und hat mit jetzt 39 Prozent den bisher höchsten Wert erreicht. Die erfolgreichen Anstrengungen, Führungspositionen mit mehr Frauen zu besetzen, sollen weiter fortgesetzt werden. Ziel sei es, die 50-Prozent-Marke in der Dienstvereinbarung zur beruflichen Gleichstellung zu verankern.
Ulf Birch: "Der NDR befindet sich auf einem guten Weg, auf allen Hierarchieebenen langfristig einen Frauenanteil von 50 Prozent zu erreichen. Das Ziel einer wirklichen Gleichstellung der Geschlechter im Unternehmen tragen wir als Verwaltungsrat ganz entschieden mit."
Bei allen in Voll- und in Teilzeit Beschäftigten im NDR lag der Frauenanteil Ende 2018 bei 48,4 Prozent. Bei den klassischen Ausbildungsberufen ist das Geschlechterverhältnis fast ausgeglichen, beim Programmvolontariat liegt der Frauenanteil bei 62,9 Prozent. Allerdings sind Frauen in einigen produktionsspezifischen und technischen Berufsgruppen nach wie vor erheblich unterrepräsentiert. Ziel des NDR sei es, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen, betonte die Gleichstellungsbeauftragte Nicole Schmutte.
Der NDR hat 2018 Konsequenzen aus der #MeToo-Debatte gezogen und seine Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden vor sexuellen Übergriffen verstärkt. Das Verbot sexualisierter Gewalt wurde in den Verhaltenskodex des Unternehmens aufgenommen. Betroffene können sich vertraulich an die Gleichstellungsbeauftragten, die Beauftragte für Sucht- und Konfliktberatung, die Personalreferentinnen - und referenten sowie die Personalvertretungen wenden. Darüber hinaus gibt es knapp 80 freiwillige Vertrauenspersonen in allen Direktionen für das Thema. #MeToo-Schulungen sind bereits fester Bestandteil von Führungskräfte-Seminaren, der Ausbildung und des Volontariats im NDR.
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