Nordkorea verhängt Zwangsquarantäne gegen Besucher - Auch deutsche Botschaft betroffen
Hamburg (ots)
Das ohnehin abgeschottete Nordkorea hat wegen einer drohenden Einschleppung des SARS-Virus offenbar zahlreiche Besuchervisa verweigert. Das geht aus einer Mitteilung Pjöngjangs hervor, die der ARD vorliegt. "Ausländische Gäste werden gegenwärtig nicht aufgenommen", heißt es darin. Zuletzt eingereiste Ausländer, darunter drei Deutsche, wurden derweil unter Quarantäne gestellt. Dabei handelt es sich nach ARD-Informationen um eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft in Pjöngjang und zwei Touristen.
Über die Zwangsquarantäne wurden inzwischen alle diplomatischen Vertretungen in Nordkorea per Verbalnote unterrichtet. Auch "Personen, die keine Symptome aufweisen," werden demnach, "zehn Tage lang isoliert und unter medizinische Beobachtung gestellt." Ein Sprecher der nordkoreanischen Botschaft in Berlin wies darauf hin, dass dies auch für eigene Landsleute gelte, die im Ausland waren.
"Die Nordkoreaner nehmen die SARS-Bedrohung sehr ernst", sagte die Botschafterin Doris Hertrampf gegenüber ARD-Korrespondent Klaus Scherer (NDR). Einer der festgehaltenen Deutschen sei inzwischen unter eine Art Hausarrest in die Botschaft entlassen worden, wo ein nordkoreanischer Arzt ihn aber regelmäßig auf Fieber untersuche.
Im Zuge der Regelungen wurde auch eine Drehreise des ARD-Teams aus Tokio abgesagt, das aus Nordkorea über Hintergründe des Atomstreits berichten wollte.
Ralph Coleman NDR Pressestelle Ruf 040/4156-2302 Fax 040/4156-2199
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