Gefährliche Keime im Obstsalat: Fünf von sieben Proben durchgefallen
Hamburg (ots)
Fertige Obstsalate sind beliebt - aber offenbar selten unbedenklich zu genießen. Viele Supermärkte, Discounter, Backshops und Imbisse verkaufen die Plastikbecher mit geschnittenen Stücken von Apfel, Kiwi, Melone usw. als beliebten und vitaminreichen Snack für unterwegs. Doch Verbraucherschützer warnen: Durch die großen feuchten Schnittstellen kann das Obst sehr schnell schlecht werden, wenn das Produkt zu warm oder zu lange gelagert wird.
In einer Stichprobe hat das NDR Verbrauchermagazin "Markt" sieben verschiedene fertige Obstsalate aus Supermärkten, Discountern und Backshops im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis: In fünf Produkten lag die Zahl der Enterobakterien (Darmkeime), Hefen oder Schimmelpilze über den Warnwerten bzw. Richtwerten der Deutschen Gesellschaft für Mikrobiologie. Die Salate waren zum Zeitpunkt des Einkaufs schon dabei zu verderben und nicht mehr verzehrfähig.
Bei einem Discounter-Produkt lagen sowohl die Gesamtkeimzahl als auch die Hefen und Darmbakterien über dem Warnwert: Durchfallgefahr! Im Obstsalat aus einem Supermarkt wurden im Labor Schimmelpilze gefunden. Diese können krebserregende Gifte produzieren.
Zudem war auf einigen Bechern das Herstellungs- und Verzehrdatum nicht vermerkt. Und: Die Temperaturen beim Kauf, die eigentlich nicht höher sein sollten als 7 Grad Celsius, wurden bei sechs von sieben Produkten zum Teil deutlich überschritten. Für Schwangere, ältere und vorerkrankte Menschen mit schwachem Immunsystem können alle diese Faktoren schnell gefährlich werden.
Die Verkäufer der Obstsalate reagierten auf die Recherchen von "Markt" unterschiedlich: Zwei Anbieter zogen ihre Produkte sofort aus dem Verkauf zurück, ein Backshop möchte in Zukunft grundsätzlich auf den Verkauf von Obstsalaten verzichten. Ein anderer Anbieter führte Kontrollen durch, bei denen z. B. Teil-Defekte der Kühlbelüftung der Obsttheke festgestellt und behoben werden mussten.
Mehr zum Thema in der Sendung "Markt", Montag, 18. November, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.
Informationen zur Sendung auch unter www.NDR.de/Markt
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