Ole von Beust im Gespräch mit ZAPP: "Ich habe nichts davon gewusst"
Hamburg (ots)
Sendetermin: Sonntag, 7. September, 23.15 Uhr, NDR Fernsehen
Von dem Interview mit seinem Vater in der "Welt am Sonntag", in dem es um Ole von Beusts Homosexualität ging, habe er nichts gewusst, so Hamburgs Erster Bürgermeister. In dem Gespräch vom 31. August hatte Achim-Helge Freiherr von Beust offen über das Privatleben seines Sohnes erzählt. "Als ich das Interview sah, bin ich fast vom Sofa gekippt", sagte Ole von Beust in einem Gespräch mit dem NDR Medienmagazin ZAPP. Sein 86-jähriger Vater habe das aber wohl aus väterlicher Fürsorge gemacht, zur Ehrenrettung des Sohnes.
Über die Presse-Berichte im Zusammenhang mit dem Schill-Skandal sagte Ole von Beust, er empfinde sich nicht als Medienopfer, auch wenn er sich durch einige Journalisten belästigt gefühlt habe. Er fände es in Ordnung, wenn die Presse dem Vorwurf der Begünstigung nachginge. Dass dieses Nachgehen aber als Tarnung genommen würde, um Gerüchte in die Welt zu setzen, lehne er ab. In diesem Zusammenhang habe sich insbesondere die Süddeutsche Zeitung "nicht mit Ruhm bekleckert". Von Beust weiter: "Wenn man keine Beweise findet, sollte man die Sache als seriöse Zeitung auch mal als geklärt betrachten".
Über sein Verhältnis zu Ronald Schill sagte von Beust, er sei während des Vier-Augen-Gesprächs mit Schill stocksauer und emotional aufgewühlt gewesen, aber im Nachhinein empfinde er keinen Hass gegen ihn. Zugleich warf er den Medien vor, sich ständig über Schill zu ereifern und ihn zu kritisieren, "wenn er aber auftaucht, stürzen sich die Leute auf ihn wie die Geier, er genießt das, aber hinterher wird wieder mit dem Finger auf ihn gezeigt und gesagt, so ist er." Von Beust sieht darin "eine gewisse Bigotterie der Medien".
Insgesamt habe er sich in den letzten zwei Wochen richtig verhalten, auch den Medien gegenüber. Es werde eben jeden Monat "eine andere Sau durchs Dorf getrieben", so von Beust. Nach den Aufregungen der letzten Zeit sehe er jedoch das Verhalten des ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl in einem anderen Licht: Er habe sich manchmal gefragt, warum Kohl in der Zeit der Spendenaffäre zeitweise so gereizt reagiert und die Contenance verloren habe. Heute könne er es verstehen.
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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