"Sportclub Stars" über "Die Wunde von Bern" - das furchtbare Nachspiel für den Torwart der Ungarn
Hamburg (ots)
4. Juli 1954: Deutschland wird Fußball-Weltmeister gegen Ungarn - ein Ereignis, das als "das Wunder von Bern" in die Geschichte eingeht. Die deutschen Spieler werden zu Hause frenetisch bejubelt, gelten als Helden - bis heute. Und die Verlierer? "Die Verbitterung wird mich bis ins Grab verfolgen", sagt der ungarische Torwart Gyula Grosics. Denn das Endspiel war für ihn nicht nur ein verlorenes Finale, es war ein Schicksalsschlag.
Grosics wird in seiner Heimat zum Sündenbock gemacht. Man verbannt ihn aus der Nationalmannschaft, schiebt ihn zu einem Provinzklub ab. Zudem wird seine Familie in Sippenhaft genommen: Der Vater verliert seine Arbeitsstelle als Schichtführer im Bergwerk. Und dann wird Grosics auch noch angeklagt - wegen Landesverrates. "Der Verteidigungsminister sagte im Vorbeigehen zu mir, ich solle doch froh sein, einen Prozess zu bekommen. Jeder normale Mann von der Straße wäre alleine für den Verdacht schon aufgehängt worden", erinnert sich Grosics.
Aber das Finale hatte nicht nur für den Torwart ein übles Nachspiel - es veränderte ein ganzes Land. Noch heute ist für Ungarn eine offene Wunde, was für Deutschland ein Wunder war. In der Sendung "Sportclub Stars" erzählt Gyula Grosics am Freitag, 9. April, um 0.00 Uhr im NDR Fernsehen erstmals vor einer Kamera, wie er nach dem Endspiel ein Opfer des Terrors in Ungarn wurde.
Sendetermin: Freitag, 9. April, 0.00 Uhr, NDR Fernsehen
7. April 2004/IB
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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