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„Panorama“: Festnahme von Islamisten war erster Erfolg für Lauschangriff - Fahnder hatten „Wanzen“ installiert

Hamburg (ots)

Die spektakulären Festnahmen von zwei mutmaßlichen
Al-Kaida- Mitgliedern in Mainz und Bonn sind der erste nachweisliche
Erfolg für den jahrelang umstrittenen „großen Lauschangriff“ im Kampf
gegen islamistische Terroristen. Nach Recherchen des NDR
Fernsehmagazins „Panorama“ (Sendung: Donnerstag, 27. Januar, 21.45
Uhr im Ersten) hatten die Fahnder in der Wohnung eines der
verdächtigten Terroristen „Wanzen“ installiert. Monatelang konnten
sie so die Gespräche mithören und wesentliche Erkenntnisse sammeln.
Dem festgenommenen Iraker und seinem palästinensischen Komplizen wird
zur Last gelegt, sie hätten ein Selbstmordattentat geplant. Gespräche
per Telefon, die ebenfalls abgehört wurden, hatte der
Hauptverdächtige Ibrahim K. nur verschlüsselt geführt. Ein Thema war
zum Beispiel „die Lieferung von Büchern“. Klartext redete er hingegen
in seiner „verwanzten“ Wohnung: Hier erklärte der 29- jährige Ibrahim
K. ganz unverblümt, dass unter „Büchern“ hochangereichertes Uran zu
verstehen sei. Durch diese Wohnraumüberwachung konnten die Fahnder
auch brisante Informationen über die Kontakte von Ibrahim K. zur
Führungsspitze der Al-Kaida in Afghanistan gewinnen. Dort hatte er,
so „Panorama“- Recherchen, nicht nur Osama bin Laden und Ramzi
Binalshib getroffen, sondern auch den letzten noch flüchtigen
Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Said Bahadji.
Ibrahim K. hatte gegenüber Komplizen in seiner Wohnung berichtet, er
habe den Attentäter Bahaji nach den Anschlägen von New York in einem
Lager von Al-Kaida-Chef Bin Laden in Afghanistan getroffen. Dabei
habe Bahaji über schwere Erfrierungen an seinen Füßen geklagt. Diese
Berichte von Ibrahim K. schätzen die Fahnder als absolut glaubwürdig
ein, da Bahaji auch in einer E-Mail an seine Hamburger Frau über eine
ähnliche Erkrankung berichtet hatte.
Die Bundesanwaltschaft wollte die „Panorama“-Recherchen auf
Nachfrage weder bestätigen noch dementieren. Der Bund Deutscher
Kriminalbeamter unterstreicht nach diesem jüngsten Fahndungserfolg
die Bedeutung des „großen Lauschangriffs“ als Waffe gegen den
islamistischen Terrorismus. „Da es sich herumgesprochen hat, dass
Telefongespräche relativ leicht abgehört werden können, reden die
Verdächtigen nur noch selten offen am Telefon“, erklärt Klaus Jansen,
der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BdK). Nur durch
eine erleichterte Wohnraumüberwachung ließen sich entscheidende
Hinweise im Kampf gegen den Terror gewinnen.

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 040 / 4156 - 2300
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Original content of: NDR Norddeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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