IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH
Studie: Diese Firmen sind digitale Vorreiter
Hamburg (ots)
Rund 850 Unternehmen meistern die Transformation besonders gut
Von der Online-Terminvergabe über die Videosprechstunde bis zur digitalen Patientenakte - bei den Asklepios-Kliniken erleichtern digitale Angebote die Kommunikation zwischen Patienten, Praxen und Klinik. Mit digitalen Angeboten überzeugen auch Nachhilfeanbieter. Online-Tools wie Bettermarks oder Sofatutor helfen Schülern beim Homeschooling. Mit digitalen Services punkten Mobilitätsdienstleister wie die Leipziger Verkehrsbetriebe LVB oder die S-Bahn Berlin bei ihren Fahrgästen. Rund 850 Firmen sind digitale Spitzenreiter und wurden dafür ausgezeichnet. Dies sind Ergebnisse der Studie "Digital-Champions 2021", die das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) unter wissenschaftlicher Begleitung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) durchgeführt hat.
Die Corona-Krise beschleunigt den digitalen Wandel im deutschen Gesundheitssystem. Besonders die Videosprechstunde wird von Patienten und Ärzten mittlerweile genutzt. Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus meiden Patienten den Besuch in der Praxis oder Klinik und geben der digitalen Sprechstunde den Vorzug. Dass viele Ärzte sich zur Einführung von Videosprechstunden entschlossen haben, wurde auch von der vorübergehenden Aufhebung der Begrenzung für die Abrechnung dieser digitalen Sprechstunden befördert. Bis Frühjahr 2020 durften Ärzte nämlich nur maximal 20 Prozent der Behandlungsfälle per Videocall behandeln.
Als Branchensieger stechen die Asklepios Kliniken unter den Privaten Krankenhausbetreibern hervor. Mit der Vision "Digital HealthyNear" treibt der Klinikverband aus Hamburg den Wandel strategisch voran. Bis 2024 werden bis zu 500 Millionen Euro in die digitalen Umbaumaßnahmen investiert. Durch digitalisierte Prozesse und Abläufe soll den Mitarbeitern mehr Zeit bleiben, um sich intensiver den Patienten zu widmen. Noch in diesem Jahr wird die digitale Patientenakte in allen Hamburger Asklepios Kliniken eingeführt. Patientenbezogene Daten werden dann nicht mehr in Papierakten, sondern digital erfasst. Von der Aufnahme bis zur Entlassung wird der gesamte Behandlungsprozess transparent dokumentiert. Hinter dem Branchensieger auf Platz zwei liegt die Rhön-Klinikum AG aus Bad Neustadt an der Saale. Die Betreibergesellschaft von Krankenhäusern, Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren bietet digitalisierte Klinik- und Verwaltungsprozesse, Medizintechnik und Services für Patienten. Ärzte und Pflegepersonal können per Smartphone oder Tablet auf Patientendaten zugreifen und sie bearbeiten. So sind alle beteiligten Akteure auf dem aktuellen Stand. Den dritten Platz belegen die Paracelsus Kliniken. Die Klinikgruppe aus Osnabrück vernetzte Mitte 2018 alle 18 Standorte mit schnellen Internetverbindungen und einer gemeinsamen Software-Plattform. Auf dieser Basis konnten während der Corona-Krise Videosprechstunden eingeführt werden. Weitere digitale Angebote wie die digitale Pflegedokumentation IDA.Care sollen folgen.
Mit Online-Nachhilfe das Homeschooling erleichtern
Homeschooling im Homeoffice, da stoßen einige Familien an ihre Grenzen. Das Online-Lernsystem Bettermarks vermittelt in mehr als 100 interaktiven Büchern Schulmathematik für die Klassenstufen vier bis elf sowie für Auszubildende. Die Mathematik-Lernplattform wurde 2008 gegründet und wird inzwischen in mehr als zehn Ländern, darunter Deutschland, Niederlande und Südafrika, genutzt. Ob am Computer, Tablet oder Smartphone, Schüler bearbeiten Mathe-Übungen und bekommen eine direkte Rückmeldung zum Ergebnis. Auch viele Lehrer setzen Bettermarks im Unterricht ein. Die Online-Plattform Sofatutor sichert sich Platz zwei in der Kategorie Nachhilfeanbieter. Mit Videos, Übungen und Hausaufgaben-Chat wird Wissen für alle Fächer und Klassen vermittelt. Dahinter folgt Schülerhilfe.
Gut unterwegs mit Bussen und Bahnen
Für Mobilität auch in der Corona-Pandemie sorgen Busse und Bahnen. Mit digitalen Angeboten verbessern die Mobilitätsdienstleister ihren Service. Branchensieger im Regional- und Nahverkehr sind die LVB Leipziger Verkehrsbetriebe. Das Dienstleistungsunternehmen hat vor zwei Jahren mit dem Max-Planck-Institut die "Mobilitätsfabrik" gegründet. Dort werden digitale Mobilitätsangebote ausgetüftelt. Dazu zählt beispielsweise die App LeipzigMOVE: Ob mit Bus, Bahn, Auto oder Fahrrad - in der App werden die Verkehrsmittel kombiniert und Nutzer bekommen Fahrpläne samt passender Tickets offeriert. Hinter dem Branchenprimus auf Rang zwei folgt S-Bahn Berlin, dicht auf liegt die Hamburger Hochbahn. Der Hamburger Mobilitätsdienstleister tauschte seine klassischen Fahrkartenautomaten im Sommer 2019 gegen Self-Service-Terminals. Sie erinnern mit dem 32-Zoll-Touchpad an ein riesiges Smartphone. Auf der digitalen Stadtkarte finden Fahrgäste ihre Bus- oder Bahnverbindung sowie das passende Ticket.
Hintergrundinformationen
Für die Siegel-Studie "Digital-Champions 2021" untersuchte das Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF) im Auftrag von Focus Money und unter wissenschaftlicher Begleitung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) mit einer kombinierten Fragebogen- und Social-Listening-Analyse 13.000 Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Mithilfe eines an die Unternehmen verschickten Paper-Pencil-Fragebogens sammelten die Analysten des IMWF Fakten, wie Firmen die digitale Transformation gestalten. Kriterien waren unter anderem der Stand der Digitalisierung, Umstellung der Strukturen und Prozesse, Schulungen und Digitalkompetenz der Mitarbeiter sowie Investitionen in Digitalisierungsprojekte. Parallel wurde die Online-Reputation der Firmen in Bezug auf Digitalisierung, Technologie und Innovation mithilfe einer Social-Listening-Analyse untersucht. Im ersten Schritt der Datenerhebung durchsuchte der Studienpartner Ubermetrics Technologies das Internet inklusive Social Media (insgesamt 438 Millionen öffentliche Online-Quellen) nach Beiträgen, in denen die Unternehmen genannt wurden. 11,2 Millionen Fundstellen aus dem Erhebungszeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 wurden schließlich an die Big-Data-Spezialisten Beck et al. Services übermittelt und dort mittels Verfahren der Künstlichen Intelligenz analysiert. Mithilfe neuronaler Netze konnten die Nennungen der Unternehmen den Kategorien Digitalisierung, Technologie und Innovation zugeordnet und einer Sentiment-Analyse im Hinblick auf eine positive oder negative Tonalität unterzogen werden. Die Ergebnisse beider Erhebungen wurden zusammengefasst und branchenspezifisch auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten abgebildet. Der jeweils Branchenbeste erhielt 100 Punkte und setzt damit das Benchmark für alle anderen untersuchten Unternehmen innerhalb der gleichen Kategorie. Mit dem Siegel "Digital-Champion 2021" wurden die Unternehmen ausgezeichnet, die mindestens 60 Punkte in der Gesamtwertung ihrer Branche erreichen.
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen interessiert sind.
Dieses Netzwerk wird wesentlich durch Wilhelm Alms aufgebaut. Er hat als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Mummert Consulting vielfältige Erfahrungen mit der Umsetzbarkeit von Forschungsergebnissen in der Managementpraxis gesammelt und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Brückenschläge zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu initiieren.
Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das IMWF über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird erwartet, nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen. Im Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen, relevante Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die Aufarbeitung dieser Themen zu gewährleisten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de
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