Martin Semmelrogge: Jetzt ist die Flasche leer
Seit ich nüchtern lebe, werden mir anspruchsvollere Rollen angeboten
Hamburg (ots)
Er machte wiederholt Schlagzeilen wegen Drogen- und Alkoholexzessen, wenige Monate nach seinem Entzug ist der Schauspieler Martin Semmelrogge ("Das Boot"/"Manila") wieder ein gefragter Mann. In einem Interview der Programmzeitschrift "TV Movie" berichtet Semmelrogge, seit er nüchtern lebe, würden ihm anspruchsvollere Rollen angeboten. "Man respektiert mich." Vorher sei er nicht für voll genommen worden, habe als nicht belastbar gegolten. "Durch meinen Lebenswandel fehlten mir Energie und Konzentration", sagt der 45-Jährige. Mit dem Alkohol habe er "viele alte Wunden betäubt" und den "schnellen Kick" gewollt, um zu vergessen. "Dann waren da noch meine Depri-Phasen nach den Drehs. Ich fiel stets in ein Loch, fühlte mich leer." Er habe sich "kaputt gesoffen", statt sich zu erholen und Freundschaften zu pflegen. Er habe zwar ein paar Kumpel, "richtige Freunde nie, das habe ich während meines Entzuges begriffen".
Der Schauspieler schildert in "TV Movie" den Moment, als er umzudenken begann: "Als ich 1999 besoffen durch eine Autobahn-Baustelle gebrettert bin. Ich war geschockt und wusste plötzlich: Ich habe meine Sauferei nicht im Griff." Die meisten Leute hätten das Drama genossen, "weil sie zu feige sind, es selbst zu leben". Jetzt falle es ihm nicht mehr schwer, nüchtern zu sein. "Jetzt ist die Flasche leer. Ich galt immer als Rebell, auf einmal bin ich wirklich einer, weil ich gegen die Sucht rebelliere - für ein besseres Leben", versichert Semmelrogge.
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