ors0275: TV Movie Kinomagazin "Der Schneider von Panama"
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Hamburg (ors) -
Kinomagazin Kinostart 26.04.01 Pierce Brosnan besucht uns via Kinoleinwand diesmal nicht als James Bond, sondern als Andrew Osnard. Der ist zwar auch Agent, aber ohne die schneeweiße Weste von "007". In "Der Schneider von Panama" erpresst der zwielichte Spion den englischen Schneider Harry Pendel, alias Geoffrey Rush. Harry hat die Wahl: entweder er plaudert über Einzelheiten aus dem Leben seiner mächtigen Kunden, oder Agent Andrew verrät ein paar Geschichten aus Harry's dunkler Vergangenheit. So erfindet das tapfere Schneiderlein einfach eine Verschwörung, die prompt einen internationale Krise herauf beschwört. "007" Pierce Brosnan in eine Agenten-Satire, war das eine gute Idee, TV Movie Kinoexperte Rüdiger Rapke?
O-Ton (ors02751) Rapke 24sec
Das war sogar eine großartige Idee. Pierce Brosnan erweist sich als Idealbesetzung für die Rolle und spielt mit sichtlichem Vergnügen den Anti-Bond. Oberflächlich betrachtet glaubt man zwar den britischen Super-Spion zu sehen: Genauso gut angezogen, immer tadellos frisiert, schöne Frau im Bett. Jedoch: Dieser Agent opfert sich nicht für England auf, sondern denkt nur an sich selbst. Eine köstliche 007-Parodie.
Gedreht wurde die Agenten-Satire an Originalschauplätzen in Panama. Kommt da richtiges Mittelamerika-Flair auf?
O-Ton (ors02752) Rapke 28sec
Und ob! "Der Schneider von Panama" ist der erste größere Kinofilm, der in dem mittelamerikanischen Land gedreht wurde - und das sieht man in jeder Szene. Da herrscht keine kalte Studio-Atmosphäre, sondern das pralle Leben: das fiebrige Treiben der Hauptstadt, tropische Vegetation und natürlich beeindruckende Bilder vom berühmten Kanal. Regisseur John Boorman schwärmte denn auch vom Flair des Landes und bezeichnete es als einen exotischen Mix aus "Charme, Korruption und Drogendeals".
Agenten-Satiren haftet so ein bisschen der Ruf an, nichts als Klamauk zu bieten. Bestätigt "Der Schneider von Panama" dieses Vorurteil?
O-Ton (ors02753) Rapke 29sec
Nein, im Gegenteil: Es gibt zwar äußerst komische Szenen - zum Beispiel, wenn sich Agent und Informant zu konspirativen Gesprächen im Bordell treffen. Dennoch kann von Klamauk keine Rede sein. Der Humor ist eher feinsinnig, oft sogar ziemlich schwarz - halt typisch britisch. Ohnehin ist "Der Schneider von Panama" keine reine Satire. Die Story besitzt auch Thriller-Elemente und wirkt stellenweise sogar sehr melodramatisch. Letzteres ist eher eine Schwäche des Films - allerdings auch seine einzige.
Die Agenten-Satire "Der Schneider von Panama" mit Pierce Brosnan, Geoffrey Rush und Jamie Lee Curtis ist ausgezeichnet mit dem roten Moviestar und startet diese Woche in unseren Kinos. Mehr Informationen dazu finden Sie in der aktuellen TV Movie.
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