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BDI: Hoffnungsvollen Konjunkturfrühling zu Reformen nutzen

Berlin (ots)

"Die deutsche Konjunktur gibt Anlass zu Optimismus
wie lange nicht mehr. Der Aufschwung gewinnt an Breite und Dynamik".
Darauf verwies der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in
seinem neuesten Konjunktur-Report. Die unverändert lebhafte
Auftragstätigkeit in der Industrie deute darauf hin, dass "noch
einiges in der Pipeline" sei. Die jüngste leichte Eintrübung des
Geschäftsklimas in der gewerblichen Wirtschaft sollte nicht als
Vorbote einer Verlangsamung der Konjunkturdynamik interpretiert
werden. Insgesamt seien die Chancen für eine längerfristige
spannungsfreie Wachstumsperiode ausgesprochen gut.
Erfreulicherweise werde die insgesamt positive Grundtendenz der
Konjunktur zunehmend auch am Arbeitsmarkt sichtbar. Die
Arbeitslosigkeit sinke, die Beschäftigung nehme zu. Allerdings werde
die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit nicht durch die konjunkturelle
Erholung allein abgebaut werden können, so der BDI. Ohne eine
mehrjährige moderate Lohnpolitik, eine stärkere Auffächerung der
Tarife am unteren Rand und eine konsequente Liberalisierung der
geltenden Arbeitsmarktordnung bleibe die Wiedergewinnung der
Vollbeschäftigung ein frommer Wunsch.
Mit dem Rückenwind der rund laufenden Weltkonjunktur und einer
währungsbedingt verbesserten Wettbewerbsposition könne die deutsche
Exportwirtschaft ihre Trümpfe ausspielen. Allerdings sei die
Dauerhaftigkeit der Exporte kein Selbstläufer. Die positive
Währungssituation gaukele den Unternehmen eine gute preisliche
Wettbewerbsfähigkeit vor, die in vielen Fällen nicht ausreichend
fundiert sei. Umso mehr stünden Wirtschaftspolitik und Tarifpartner
in der Verantwortung, den konjunkturellen Erholungsprozess durch
konsequente strukturelle Reformen und Augenmaß auf eine nachhaltig
solide Basis zu stellen. Dazu sei neben der Liberalisierung des
Arbeitsmarktes vor allem die Einigung auf eine
Unternehmenssteuerreform und eine Reform im Bereich der
Sozialversicherungen nötig.
Die alles in allem ermutigende Entwicklung dürfe im übrigen nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die Konjunktur in Deutschland weiterhin
gespalten sei: Der Beschäftigungsaufbau konzentriere sich fast
ausschließlich auf Westdeutschland. In den neuen Bundesländern sei
von einem durchgreifenden Konjunkturfrühling, der auch den
Arbeitsmarkt erfasse, bislang noch nicht viel zu spüren. Während der
Aufbau wettbewerbsfähiger industrieller Strukturen zunehmend
Fortschritte mache, bleibe das Klima in der Bauwirtschaft weiterhin
frostig.

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Tel.: 030 / 2028- 1566
Fax: 030 / 2028- 2566
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