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BDI-IW-Unternehmervotum: Befragte lehnen Staatsbeteiligungen bei Industrieunternehmen ab - Klares Bekenntnis zum unternehmerischen Risiko - Exportbelebung kein Ausweg aus der Krise

Berlin (ots)

Bitte beachten Sie die Sperrfrist, 19. April, 15:00
Uhr
Der BDI ist gegen jegliche Kapitalbeteiligung des Staates bei 
Industrieunternehmen. Diese Grundsatzposition untermauert das erste 
BDI-IW-Unternehmervotum: 91 Prozent der Unternehmen lehnen die 
Übernahme eines Industrieunternehmens durch den Staat zur 
Krisenbewältigung ab. "Risiko gehört zum Unternehmertum. Das ist ein 
klares Votum der befragten Unternehmen", sagte BDI-Präsident 
Hans-Peter Keitel zu dem Ergebnis. Der BDI hat gemeinsam mit dem 
Institut der deutschen Wirtschaft Köln mehr als 1000 Unternehmer aus 
der Industrie direkt zur aktuellen Situation befragt und die 
Ergebnisse am Sonntag auf dem Wirtschaftsforum Hannovermesse 2009 
vorgestellt.
Wenn der Staat bedrohte Unternehmen unterstützt, halten die 
Befragten vor allem Garantien und Bürgschaften für ein geeignetes 
Mittel - nämlich zu 58 Prozent. "Dieses Ergebnis zeigt: Unsere 
Unternehmer sind pragmatischer und realistischer, als viele denken. 
Sie wollen es aus eigener Kraft schaffen", erklärte Keitel.
Nur wenige Unternehmen sehen laut der Umfrage eine kurzfristige 
Kehrtwende über eine Exportstrategie. Die meisten Unternehmen 
verspüren allerdings auch noch keinen aufkommenden Protektionismus, 
der das Auslandsgeschäft erschwert. "Seit Jahren hat sich das 
"Geschäftsmodell Exporte" in der deutschen Wirtschaft als 
Erfolgsstrategie bewährt. Auch heute ist Deutschland noch 
Exportweltmeister. Allerdings ist derzeit das Vertrauen in diese 
Strategie nicht sehr hoch", sagte Michael Hüther, Direktor des 
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. "Nur jedes fünfte 
Unternehmen glaubt, dass eine Belebung des Exportgeschäfts 
kurzfristig aus der Krise führen kann. Umso wichtiger ist, dass die 
Politik weltweit nicht in den Protektionismus verfällt. Dann kann 
sich die Skepsis der Unternehmen als hoffentlich vorübergehend 
erweisen."
Als vorrangige Aufgabe der Europäischen Union bei der 
Krisenbewältigung bezeichnen die Befragten die Wiederherstellung des 
Finanzsektors. Die Meinung zum Ausbau von EU-Hilfsprogrammen für von 
der Krise stark betroffene Mitgliedsstaaten ist gespalten, trotzdem 
befürwortet nur ein Drittel der Unternehmen, dass die Europäische 
Union sich in Zurückhaltung übt und den einzelnen Ländern die 
Krisenbewältigung überlässt.
In das BDI-IW-Unternehmervotum flossen die Antworten von 1.265 
Unternehmen aus Industrie und industrienaher Dienstleistung ein. Die 
Befragung lief Ende März und Anfang April 2009. Alle Angaben beziehen
sich auf eine Hochrechnung der Befragungsdaten anhand des 
Unternehmensregisters, bezogen auf die Grundgesamtheit der erfassten 
Wirtschaftszweige in Deutschland.
Das Wirtschaftsforum Hannovermesse 2009 von Deutscher Messe AG und
BDI steht unter dem Motto "Echte Werte - Industrieland Deutschland". 
Wenige Stunden vor der Eröffnung der Hannovermesse diskutieren 
führende Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer die aktuelle 
Rolle der Industrie. Zu den Teilnehmern gehören neben Keitel und 
Hüther der Vorstandsvorsitzende der Friedhelm Loh Group, Friedhelm 
Loh, Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin, Andreas Schmitz, Präsident
des Bundesverbandes deutscher Banken, Ekkehard D. Schulz, 
Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG, und Niedersachsens 
Ministerpräsident Christian Wulff.

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