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Die Spitzenverbände der Wirtschaft zum deutsch-französischen Gipfel: Deutschland und Frankreich müssen bei strukturellen Reformen in der EU vorangehen

Berlin (ots)

Sperrfrist: 8. Juni 2000, 16:00 Uhr
Die deutsche Wirtschaft fordert Frankreich und Deutschland auf,
wieder stärker Motor des europäischen Einigungsprozesses zu sein. Das
in Lissabon formulierte Ziel, die Innovationskraft und
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken und bei
der Schaffung neuer Arbeitsplätze mit den USA gleich zu ziehen, kann
nur durch umfassende strukturelle Reformen erreicht werden.
Insbesondere die großen Volkswirtschaften der EU, Deutschland und
Frankreich, sind hier in der Pflicht. Neue wirtschaftliche Dynamik
ermöglicht man nur durch mehr Wettbewerb und durch eine
Flexibilisierung der Arbeitsmärkte.
Im Vorfeld des deutsch-französischen Gipfels trafen Donnerstag in
Mainz die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft BDI, BDA, DIHT und
ZDH zu einem Meinungsaustausch mit ihren französischen
Partnerorganisationen und den Gewerkschaften beider Länder zusammen.
Das Treffen fand auf Einladung von Bundeskanzler Gerhard Schröder und
Staatspräsident Jacques Chirac statt, die bei ihrem Gipfeltreffen am
9. Juni über die Ergebnisse beraten.
Ludolf von Wartenberg, BDI-Hauptgeschäftsführer, forderte eine
konsequente Öffnung wichtiger Dienstleistungs- und
Infrastrukturmärkte für den Wettbewerb. "Deutschland und Frankreich
müssen daran interessiert sein, dass die Daseinsvorsorge nicht
Vorwand ist, die Dynamik dieser Märkte durch weit reichende
Freistellungen von den Wettbewerbsregeln der EU zu behindern", sagte
von Wartenberg.
Jörg Mittelsten Scheid, DIHT-Vizepräsident und Präsident von
Eurochambres, betonte, dass das notwendige Wissen über die
Selbständigkeit, aber auch die "Lust am Unternehmertum" frühzeitig
vermittelt werden muss - nämlich in den allgemeinbildenden und
beruflichen Schulen sowie in den Hochschulen. Der Staat könne durch
niedrigere Steuern, weniger Bürokratismus und mehr Flexibilität
wesentlich dazu beitragen. Hanns-Eberhard Schleyer,
ZDH-Generalsekretär, hob die Bedeutung der Qualifizierung im Bereich
der Informationstechnologie hervor. Dies sei für die Umsetzung der
Strategie von Lissabon - für eine Gesellschaft des Wissens und der
Innovation - entscheidend. "Der technologische Wandel zwingt
Unternehmer wie Mitarbeiter, systematisch in ihre berufliche
Weiterbildung zu investieren", sagte Schleyer. Dabei stünden
informationstechnische Qualifikationen im Vordergrund. Diese würden
nicht nur in der IT-Industrie benötigt, sondern in allen Branchen.

Kontakt:

Bundesverband der
Deutschen Industrie e.V.
Postanschrift
11053 Berlin

Telekontakte
Tel.: (030) 2028-1566
Fax: (030) 2028-2566

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