BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Keitel zur Energiewende: "Es muss jetzt endlich vorangehen" - Kompetenzinitiative Energie der deutschen Industrie - Technische Machbarkeit und Rahmenbedingungen für Erfolg entscheidend
Berlin (ots)
"Die deutsche Industrie will mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis ihr Know-how einbringen für eine Energiewende aus einem Guss, damit dieses gesellschaftliche Großprojekt erfolgreich wird. Es muss jetzt endlich vorangehen." Das erklärte Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), am Montag in Berlin.
Wenn die Energiewende gelinge, könne sie zu einem echten Exportschlager werden. "Die deutsche Wirtschaft hat insgesamt einen Weltmarktanteil von knapp zehn Prozent, bei klimaschonenden und energieeffizienten Technologien sind es sogar rund 15 Prozent. Und hier besteht zusätzliches Potenzial", betonte Keitel.
Die Industrie nehme 45 Prozent des Stroms in Deutschland ab. "Zugleich sind wir diejenigen, die den wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende leisten sollen, können und wollen", unterstrich Keitel. Der Erfolg entscheide sich an den Fragen der technischen Machbarkeit und an den Rahmenbedingungen. Nur wenn das Umfeld stimme, würden Unternehmen ihre Ideen und ihr Kapital in die Energiewende investieren. "Der BDI fordert ein intensives Monitoring des Verlaufs und ein professionelles Management des Projektes Energiewende", hob der BDI-Präsident hervor. "Die Energiewende gleicht einem Experiment, in dem sich zahlreiche Faktoren gegenseitig beeinflussen und das einen ungewissen Ausgang hat." Dabei komme es entscheidend auf das Team an, das sein Know-how einbringt, betonte Keitel. "In unserem Fall werden Partner aus Industrie und Wissenschaft gemeinsam die Welt der Energiewende beleuchten." Zentrale Bausteine der Kompetenzinitiative Energie seien drei aufeinander aufbauende Studiensegmente, die der BDI in Auftrag gegeben habe:
- eine "Indikatorenstudie" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, ZEW, Mannheim, - eine "Trendstudie Strom 2022" mit energiewirtschaftlichem Schwerpunkt als Stresstest der Elektrizitätsversorgung für das Vorgehen der Politik, erstellt vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) und der Deutschen Energie-Agentur (Dena), - eine "Trendstudie 2030+" mit gesamtwirtschaftlichem Schwerpunkt von der Boston Consulting Group BCG.
"Mit der Kompetenzinitiative Energie und den drei Bausteinen von ZEW, Dena und BCG werden wir ab jetzt kontinuierlich einen Beitrag zu jener Klarheit und Verlässlichkeit liefern, welche die Politik benötigt, um negative Auswirkungen auf das Industrieland Deutschland zu vermeiden", so Keitel. "Zugleich bieten wir der Politik den Dialog an, ja wir fordern konstruktive Gespräche mit der Politik ein."
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