BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Rogowski ruft zu "Corporate Citizenship" auf
Berlin (ots)
"Wir müssen mit unternehmerischer Kreativität und Einfallsreichtum an die Lösung gesellschaftlicher Fragen herangehen." Das erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, in seiner Rede zum bürgerschaftlichen Engagement von Unternehmen am 3. April 2001 im Siemensforum München. Viele Abläufe in Politik und Staat seien zu schwerfällig, zu schematisch und zu bürokratisch, um innovative Ansätze hervorzubringen. "Staat und Gesellschaft brauchen den Beitrag der in den Unternehmen gebündelten Kompetenz und ihres organisatorischen Potenzials über den wirtschaftlichen Unternehmenszweck hinaus". Damit begründete Rogowski die Initiative "Freiheit und Verantwortung" der vier Spitzenverbände BDI, BDA, DIHT und ZDH sowie der WirtschaftsWoche vom 13. Dezember vergangenen Jahres, die mit dem gleichnamigen Preis herausragendes, nachahmenswertes und nachhaltiges bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen prämieren will.
Um den Preis für "Corporate Citizenship" in den drei Kategorien kleine, mittlere und große Unternehmen können sich alle Firmen mit Sitz in Deutschland bewerben. Felder für bürgerschaftliches Engagement sind beispielsweise Bildung und Weiterbildung, die Vereinbarung von Familie und Beruf, der Umgang mit Minderheiten oder die Verbindung von Ökologie und Ökonomie.
Rogowski appellierte an die Unternehmen, mit ihrer Teilnahme am Wettbewerb Verantwortungsbereitschaft zu demonstrieren. Gleichzeitig wandte er sich auf der Veranstaltung mit über 100 Spitzenvertretern aus Wirtschaft und Politik, an der auch Bundeskanzler Gerhard Schröder teilnahm, scharf gegen alle Versuche, bezahlte Freistellungen für jedes beliebige Ehrenamt arbeitsrechtlich festzuschreiben. "Das ist kein bürgerschaftliches Engagement, sondern der Versuch, auf dem Rücken der Kollegen an das Bundesverdienstkreuz zu kommen". Rogowski gab zu bedenken, dass eine neue Aufgabenverteilung zwischen Staat und Gesellschaft auch eine veränderte Ressourcenzuordnung und neue Regeln verlange. Er setzte sich auch für ein liberales Stiftungsrecht ein. "Corporate Citizenship braucht mehr Freiheit - für die Unternehmen wie für staatliche und gesellschaftliche, öffentliche und halböffentliche Institutionen. Wir brauchen mehr Freiheit, denn wir sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen", sagte Rogowski.
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