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Wissenschaft und Wirtschaft verabreden gemeinsam Strategien für die Energieforschung der Zukunft

Berlin (ots)

Eine zuverlässige Energieversorgung in der Zukunft
erfordert es, Forschung und Entwicklung für das ganze Spektrum von
Energietechniken voranzutreiben. Darin zeigten sich Wissenschaft und
Wirtschaft auf dem Symposium "Energie - Bedarf, Effizienz,
Bereitstellung" am 1. und 2. Oktober einig. Forscher aus den
deutschen Wissenschaftsorganisationen und aus Hochschulen
verabredeten mit Experten der in diesem Wirtschaftssektor tätigen
Branchen gemeinsame Strategien für die Energieforschung der Zukunft.
Die etwa 200 Symposiumsteilnehmer stimmten darin überein, dass sowohl
die fossilen und erneuerbaren Energien als auch die Kernenergie und
die Fusion ein hohes Maß an Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und
deren staatliche Förderung erforderten. Auf keine der Optionen könne
man verzichten.
Investitionen in die Energieforschung sind, so die Auffassung der
Symposiumsteilnehmer, die Gegengabe der heutigen an die künftige
Generation für den Verbrauch an Energieressourcen und die Belastung
der Atmosphäre mit Treibhausgasen. Deutschland hat die Kompetenz zu
Spitzenleistungen in dieser gesellschaftlichen Vorsorgeforschung. Das
wurde vom Wissenschaftsrat ausdrücklich bestätigt. Die
Energieforschung weiter zu fördern, wird von den Teilnehmern als eine
wichtige Aufgabe des Staates gesehen.
Beispiele für künftigen Forschungsbedarf sind in der
Kraftwerkstechnik Hochtemperaturprozesse, mit denen die Wirkungsgrade
verbessert werden können oder auch effizientere Brennstoffzellen, die
zugleich für den Übergang von fossilen Energieträgern zu einer
Wasserstofftechnologie eine strategische Bedeutung haben. In der
Verkehrstechnik sind die auf Verbrennungsmotoren basierenden
Antriebssysteme weiter zu entwickeln. Es besteht auch Forschungs- und
Entwicklungsbedarf bei der Herstellung und Nutzung, einschließlich
Transport und Speicherung, alternativer Kraftstoffe. Für den Bereich
Bauen und Wohnen wird die Forschung für eine innovative Wärmedämmung
und für eine optimierte Leit- und Haustechnik für notwendig erachtet.
Erneuerbare Energien erlangen zunehmend energiewirtschaftliche
Bedeutung. Da ihr Erfolg aber noch immer von Unterstützungsprogrammen
getragen wird, bedürfen effizientere technische Verfahren einer
gezielten Forschungsförderung. Ziel muss es sein, Photovoltaik,
Windenergie, solar- und geothermische Wärme- und Stromerzeugung sowie
Biomasse durch weitere Forschung zu voller Wettbewerbsfähigkeit zu
verhelfen.
Auf Kernenergie kann vor dem Hintergrund des weltweit stark
anwachsenden Energieverbrauchs nicht verzichtet werden, ohne dem
Weltklima empfindlichen Schaden zuzufügen. Die Sicherheits- und
Entsorgungsforschung sind in diesem Bereich von besonderer Bedeutung.
Für die inhärente Sicherheit von Kernenergieanlagen und zum Schutz
gegen Anschläge von außen wird ein Forschungsprogramm empfohlen. Auch
die Entsorgung wird für die Zukunft als ein Forschungsthema
angesehen. Das langfristige Gefährdungspotenzial ist zu mindern,
beispielsweise durch die Entwicklung von Verfahren zur Umwandlung von
langlebigen in kurzlebige radioaktive Isotope.
Bei der am weitesten in die Zukunft reichenden und in
beispielloser internationaler Zusammenarbeit betriebenen
Kernfusionsforschung hat Deutschland eine Spitzenposition inne. Noch
ist nicht klar, ob auf dem Weg der Fusion eine technisch
realisierbare und wirtschaftliche Energiequelle erreicht wird. Doch
die Forschungsergebnisse der letzten 20 Jahre ermutigen dazu, diese
Option aktiv weiter zu verfolgen.
Die gemeinsame Vision von Wissenschaft und Wirtschaft - so das
Resümee des Symposiums - ist eine Energieversorgung Deutschlands,
Europas und der Welt, die langfristig sicher und umweltfreundlich den
sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der wachsenden Zahl von
Menschen auf dem Planeten Erde genügt.
Das Energie-Symposium von Wissenschaft und Wirtschaft wurde von
Professor Klaus-Dieter Vöhringer, DaimlerChrysler AG, im Auftrag des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie und von Professor Dr. Joachim
Treusch, Forschungszentrum Jülich, seitens der deutschen
Wissenschaftsorganisationen organisiert.

Rückfragen bitte an:

BDI
Presse und Information
Tel.: 030 / 2028 - 1566
Fax: 030 / 2028 - 2566
E-Mail: Presse@BDI-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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