BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Grillo: "Chancen von TTIP nutzen und ambitioniert verhandeln"
Berlin (ots)
- Auftakt der neunten Verhandlungsrunde - EU und USA können gemeinsam Regeln für den Welthandel des 21. Jahrhunderts setzen - Deutsche Unternehmer sprechen sich für TTIP aus
"Mit TTIP haben Europa und die USA jetzt die einzigartige Möglichkeit, wichtige Regeln für die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts zu schaffen - und zwar auf hohem Niveau. Diese Chance sollten die Verhandlungsführer nutzen und ambitioniert verhandeln." Dies sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Sonntag in Berlin zum bevorstehenden Auftakt der neunten TTIP-Verhandlungsrunde.
Eine wichtige Säule der TTIP-Verhandlungen sind globale Regeln. Ziel ist, Vereinbarungen zu schaffen, die als Maßstab für weitere Länder und Regionen dienen können. "Mit TTIP können wir die Globalisierung aktiv gestalten - indem wir uns mit den USA auf Regeln einigen, wo die Welthandelsorganisation bisher gescheitert ist", erklärte Grillo.
Aus Sicht des BDI sollte TTIP ein umfassendes Nachhaltigkeitskapitel enthalten, in dem sich EU und USA auf die Einhaltung hoher Standards zum Schutz von Arbeitnehmern und der Umwelt einigen. "Für diese und weitere Bereiche muss es klare, faire Regeln geben, ehe uns andere Akteure zuvorkommen", sagte Grillo.
Die TTIP-Verhandlungen werden von einer breiten Allianz kleiner wie großer Unternehmen unterstützt. In der neuen BDI-Publikation "Wir wollen TTIP" erläutern 23 deutsche Unternehmer verschiedener Branchen anhand zahlreicher Beispiele, warum TTIP gut für ihr Unternehmen und für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist. Die Publikation sowie weiterführende Informationen zum Thema finden Sie unter folgendem Link.
http://www.bdi.eu/Publikationen-Flyer_Wir_wollen_TTIP.htm
Auszüge aus der Publikation "Wir wollen TTIP":
Hubertus von Baumbach, Vorsitzender des BDI-Ausschusses Außenwirtschaft: "Mit TTIP bauen wir eine zusätzliche Brücke über den Atlantik. Wir stärken die transatlantische Partnerschaft in einer Zeit, in der durch globale Krisen und aufstrebende Volkswirtschaften die Weltwirtschaft neu geordnet wird."
Heinrich Hiesinger, ThyssenKrupp AG: "Andere Regionen werden nicht auf uns warten, wenn wir Europäer bei den Handelserleichterungen nicht vorangehen oder zumindest schritthalten. TTIP kann uns als Referenz für künftige Handelsabkommen dienen und uns dabei helfen, weltweit Standards zu setzen."
Bertram Kawlath, Schubert & Salzer GmbH: "Dieses Abkommen kann Gutes beibehalten und weniger Gutes für alle Beteiligten verbessern. Es kann durch Abbau von Barrieren gerade im Mittelstand Arbeitsplätze schaffen."
Marijn Dekkers, Bayer AG: "Die Frage ist daher nicht, ob wir TTIP brauchen, sondern wie wir es gemeinsam ausgestalten können."
Joe Kaeser, Siemens AG: "Eine US-amerikanisch-europäische Freihandelszone ist eine Chance, wie sie sich nur ganz selten ergibt. TTIP sollte im Idealfall dazu führen, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Ländern außerhalb der TTIP-Zone erleichtert wird - und dass auch die WTO neue Impulse erhält."
Arndt Kirchhoff, Kirchhoff Gruppe: "Wird ein umfassendes Freihandelsabkommen erreicht, durch das bei gleichen Sicherheitsniveaus technische Standards und Zulassungsverfahren für bestimmte Produkte gegenseitig anerkannt werden können, so wird TTIP für viele kleine und mittlere Unternehmen erst den Zugang zum US-amerikanischen Markt ermöglichen."
Ingeborg Neumann, Peppermint Holding: "Die Produkt- und Lebensmittelsicherheit in Deutschland und in der EU sind ein hohes Gut, das wir auch keinesfalls schleifen wollen. Es liegt im Interesse sowohl der Industrie als auch von uns Verbrauchern, dass das hohe Niveau europäischer Standards erhalten bleibt."
Dieter Zetsche, Daimler AG: "Wenn sich die USA eher in Richtung Pazifik orientieren, wird das die Rolle Europas auf der Weltbühne gewiss nicht stärken. Deshalb ist TTIP nicht nur Kür, sondern Pflicht."
Kasper Rorsted, Henkel AG &Co. KGaA: "Die deutsche Exportwirtschaft könnte in einer transatlantischen Freihandelszone noch stärker am wirtschaftlichen Aufschwung auf der anderen Seite des Atlantiks partizipieren."
Hubert Lienhard, Voith GmbH: "Wenn es nicht gelingt, ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA zu verabschieden, werden aller Voraussicht nach andere Regionen und Wirtschaftsmächte solche bilateralen Abkommen mit den USA abschließen und die Standards bestimmen."
Karl-Ludwig Kley, Merck KGaA: "TTIP kann dafür sorgen, dass Patienten schneller Zugang zu neuen Medikamenten bekommen, dass Behördenbudgets besser genutzt werden - und dass Pharmaunternehmen wieder mehr Geld für Forschung und weniger für Formular-Management ausgeben können."
Carl Martin Welcker, Alfred H. Schütte GmbH: "Wird meine Maschine unsicherer, wenn sich EU und USA auf gemeinsame Kabelfarben einigen können oder gegenseitig ihre Kabel anerkennen? Ich denke nicht. TTIP würde Schluss machen mit manchem Blödsinn."
Kurt Bock, BASF SE: "Ein wichtiges Ziel von TTIP ist der Abbau von Zöllen. Mit TTIP würden die Zölle auf Vor- und Zwischenprodukte entfallen, die im jeweils anderen Wirtschaftsraum weiterverarbeitet werden."
Mathis Kuchejda, Schmidt + Haensch GmbH & Co.: "Die Akzeptanz der deutschen beziehungsweise europäischen Normen und Zulassungsregelungen bedeutet eine erhebliche Preisreduzierung gegenüber dem Kunden, was vor allem für den US-Markt von besonderer Bedeutung ist, denn dieser Markt ist sehr preissensibel."
Arend Oetker, Arend Oetker GmbH & Co. KG: "TTIP zeigt, was wir gemeinsam erreichen können, wenn wir auf Augenhöhe verhandeln. Diese Erfahrung wird auch unseren Umgang in anderen Bereichen der Politik prägen."
Frank Appel, Deutsche Post DHL Group: "Die zehn Länder, deren globale Vernetzung zwischen 2011 und 2013 am stärksten gestiegen ist, sind allesamt Schwellenländer. In diesem neuen globalen Kontext kann TTIP ein transatlantisches Gegengewicht bilden - eine historische Chance, die nicht leichtfertig verspielt werden darf."
Volkmar Denner, Robert Bosch GmbH: "Wir wissen nur zu gut, dass mehr Sicherheit, Umweltschutz und Komfort nur mit mehr und mit anspruchsvollerer Technik erzielt werden können. Unsere hohen Standards im Bereich von Umwelt, Verbraucherschutz oder auch Sicherheit müssen gehalten werden."
Bernd Supe-Dienes, Dienes Werke GmbH & Co. KG: "Größere Erleichterungen erwarten wir uns von einer administrativen Entschlackung der Export-Import-Abwicklung. Hier kann etwa im Bereich der Zollabfertigung vieles vereinfacht und damit beschleunigt und preiswerter werden."
Norbert Reithofer, BMW Group: "Die USA und die EU als die wirtschaftsstärksten Regionen der Welt sollten auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung oder auf technologischen Zukunftsfeldern wie beispielsweise Industrie 4.0 und Big Data stärker zusammenarbeiten."
Rainer Dulger, ProMinent GmbH: "Marktwirtschaft und Handel sind die Voraussetzung für hohe Sozial- und Umweltstandards. Niemand will sie aufgeben, sondern es geht im Gegenteil darum, sie nachhaltig zu schützen und die hohen Standards von Amerika und Europa für den Rest der Welt verbindlich zu machen."
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