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BDI: Alternde Gesellschaft - nachlassende Leistungskraft?

Berlin (ots)

Der demographisch bedingte Fachkräftemangel ist
eine Bremse der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Politik müsse jetzt
gegensteuern: Vorrangig sei eine bessere Ausschöpfung des
Innovationspotenzials aller Altersgruppen. Hierfür notwendig sei eine
Kombination von Maßnahmen zur Arbeitsmarktflexibilisierung, für eine
Bildungsoffensive zu lebenslangem Lernen, für eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für eine moderate
Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Dies forderte Dr. Carsten
Kreklau, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI), auf der Konferenz "Ageing Societies -
Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft". Die Konferenz ist
die zentrale Begleitveranstaltung zur Ministerkonferenz der Economic
Commission for Europe der Vereinten Nationen (UNECE) zum
demographischen Wandel.
Es ergäben sich bereits jetzt absehbare Gefahren für das
Wirtschaftswachstum, wenn es bei weniger aktiv im Erwerbsleben
stehenden Menschen und mehr Rentnern zu sinkenden Realeinkommen,
sinkender Nachfrage und wirtschaftlichen Schrumpfungsprozessen komme.
Für die Einkommenssituation sei es umso entscheidender, dass die
Gesellschaft innovationsfähig bleibe. Auch der größte medizinische
Fortschritt könne nicht allein die geistige Dynamik einer alternden
Gesellschaft garantieren. Das Bildungssystem müsse soweit reformiert
werden, dass lebenslanges Lernen auch tatsächlich möglich ist. Hier
zeige sich, dass Bildung nicht nur bei der Bewältigung der
Arbeitsmarkt- und Zuwanderungs- bzw. Integrationsprobleme eine
entscheidende Rolle spiele, sondern dass Bildung auch den
entscheidenden Faktor bei der Lösung der geistigen und kulturellen
Probleme der alternden Gesellschaft darstelle. Mit Blick auf die
niedrige Geburtenrate in Deutschland machte Kreklau darauf
aufmerksam, dass für die Zukunftsvorsorge auch die begrenzte
Zuwanderung ausländischer Fachkräfte beitragen müsse. Eine Vorsorge
allein durch Sachkapital sei von zweifelhaftem Wert, wenn diese
Investitionen nicht durch qualifiziertes Personal genutzt werden
könnten.
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Deutschen Industrie e.V.
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