BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI und Control Risks stellen Anti-Korruptionsbericht 2002 vor
Berlin (ots)
Die Control Risks Deutschland GmbH und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) haben heute gemeinsam den Anti-Korruptionsbericht 2002 vorgestellt. Grundlage des Berichts ist die Befragung von insgesamt 250 Führungskräften der Wirtschaft in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, den USA sowie in Singapur und Hongkong.
Nach Einschätzung der befragten Unternehmen stellt Korruption im internationalen Wirtschaftsgeschehen ein erhebliches Problem dar. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) nimmt an, dass ihnen in der Vergangenheit ein lukrativer Auftrag entgangen ist, weil ein Wettbewerber Bestechungsgelder gezahlt hat.
Auffällig sei, dass nur eine Minderheit der Befragten (z. B. 38 Prozent in Deutschland) angibt, mit den Gesetzen - wie etwa der Anti-Korruptionskonvention der OECD von 1997 - hinreichend vertraut zu sein. Die große Mehrheit kenne zwar die wichtigsten Aspekte der neuen Gesetzgebung zur Korruptionsbekämpfung. Dieses Wissen führe jedoch nicht in allen Ländern gleichmäßig zu einer Überprüfung der internationalen Geschäftsaktivitäten. Am häufigsten überprüften britische (52 Prozent) und holländische (44 Prozent) Unternehmen ihre Geschäftsprozesse. Deutsche Unternehmen zeigten mit 24 Prozent eine vergleichsweise geringere Aktivität. Deutsche Unternehmen würden auch weitaus seltener (32 Prozent) formale Vereinbarungen treffen, keine Bestechungsgelder zu zahlen, als ihre europäischen Nachbarländer Holland (46 Prozent) und Großbritannien (70 Prozent) sowie die USA (72 Prozent).
Neben der länderspezifischen Betrachtung wurde auch nach Personenkreisen differenziert, die in korrupte Verhaltensweisen involviert sein könnten. Demnach sei der am ehesten von Korruption betroffene Personenkreis das obere Management (47 Prozent). Die zweit- und dritthäufigsten Nennungen beziehen sich auf "Leiter Auslandsniederlassung" (41,2 Prozent) und "Mittelmanagement" (25,6 Prozent). Darüber hinaus wurden die Ergebnisse noch nach Branchen und Unternehmensgröße untersucht.
BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf v. Wartenberg forderte Unternehmen, Verbände und Verwaltungen auf, durch nach innen und außen gerichtete Maßnahmen der Korruption entgegenzuwirken. Nur so könne materieller und immaterieller Schaden von der Wirtschaft abgewendet und der faire Wettbewerb im In- und Ausland gestärkt werden.
John Bray, Fachdirektor bei der Control Risks Group und Autor des Berichts, wies darauf hin, dass niemand ernsthaft erwarte, dass Korruption jemals vollständig eliminiert würde. Doch den Unternehmen stünden mehrere Wege offen, das Problem zu bekämpfen. Korruption sei ein kollektives Problem und verlange nach einer kollektiven Lösung.
Die Control Risks Deutschland GmbH möchte mit dem Anti-Korruptionsführer 2002 ihren Beitrag zur Bekämpfung dieses weltweiten, wertevernichtenden Phänomens leisten. Die Kurzfassung des Berichts mit den wichtigsten Ergebnissen können Sie beziehen über: Frau Coerds, Control Risks Deutschland GmbH, Tel.: +49-30-533 288 13.
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