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BDI und BDLI: Große Chancen durch Satellitensystem Galileo

Berlin (ots)

"Damit Europa wettbewerbsfähig bleibt, braucht es
ein eigenständiges Satellitennavigationssystem." Das forderte der
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
(BDI), Ludolf v. Wartenberg, anlässlich des gemeinsamen
Galileo-Symposiums in Berlin. Vor allem aufgrund der wirtschaftlichen
Potenziale unterstütze der BDI das Projekt. Das europäische
Satellitensystem Galileo biete europäischen und deutschen Unternehmen
große Chancen, sich in einem zukunftsträchtigen Markt für
Navigationsprodukte und -dienste aufzustellen. Laut einer Analyse im
Auftrag der EU-Kommission könne mit Galileo ein Markt im Wert von 270
Mrd. Euro erschlossen werden. Ziel des Symposiums sei es, das
staatliche und industrielle Engagement weiter voranzutreiben und bei
Politikern und Anwendern nachhaltiges Interesse zu wecken.
Für den Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Luft- und
Raumfahrtindustrie (BDLI) und Chief Executive Officer der EADS,
Rainer Hertrich, ist "Galileo eines der ehrgeizigsten gemeinsamen
Technologieprojekte unseres Kontinents. Wenn sich Europa und
insbesondere Deutschland dauerhaft ihre Spitzenpositionen auf dem
Globus erhalten wollen, müssen wir in solche Zukunftsprojekte
investieren. Europa schließt mit Galileo nicht nur zum amerikanischen
System GPS (Global Position System) auf, sondern bietet einen
wesentlich hochwertigeren Dienst. Es sichert neben unseren
wirtschaftlichen und technologischen Kernkompetenzen auch die
politische Souveränität Europas."
Galileo bietet zusätzlich zum allgemein zugänglichen Service
Sonderdienste, die Genauigkeitssteigerungen erlauben und mit denen
beispielsweise zusätzlich verschlüsselte Navigationsdaten empfangen
werden können. Die Basis von Galileo ist ein hochpräziser Zeitcode
(10 Milliardstel Sekunde). Dieser kann auch zur Synchronisation von
Uhren, Kommunikations- und Energienetzwerken benutzt werden. Hinter
diesen Stichworten verbergen sich die entscheidenden
Qualitätssteigerungen gegenüber GPS.
In der Telekommunikation, der Energieversorgung und bei
Finanzdienstleistern erschließen sich durch die hochpräzisen
Positions- und Zeitsignale viele neue und wirtschaftlich interessante
Anwendungsgebiete. Galileo bietet zudem für die Mobilität der Zukunft
die optimale Infrastruktur:
  • Es ermöglicht Spediteuren eine grenzüberschreitende Logistikplanung.
  • Reedereien können den Weg ihrer Schiffe und Container weltweit verfolgen.
  • Auf den überlasteten Fernstraßen können Verkehrsströme in Spitzenzeiten besser gesteuert werden.
  • Mit Galileo können im Flugverkehr die Kapazitäten in der Luft erhöht werden.
  • Galileo erlaubt darüber hinaus aber nicht nur die Steuerung in der Luft. Flughäfen werden auch auf dem Boden, auf den Rollbahnen (Taxi-ways), den Zufahrten und in den Terminals ihre Kapazitäten effizienter nutzen können.
Europa wird durch Galileo die Tür in einen neuen Technologie-Markt
geöffnet. 20.000 Arbeitnehmer werden für die Erstellung der Weltraum-
und der dazugehörigen Bodeninfrastruktur benötigt. Technologie-,
wirtschafts- und beschäftigungspolitisch wesentlich bedeutender sind
demgegenüber jedoch die Effekte im Bereich der Endgeräte und
Dienstleistungen. Hier können europäische Unternehmen in einen Markt
vordringen, der bisher von den USA dominiert wurde. Ab 2008 können in
Industrie- und Dienstleistungsunternehmen rund 100.000 neue
innovative und zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen.
Bundesverband der 
Deutschen Industrie e.V.
Postanschrift
11053 Berlin
Telekontakte
Tel.: (030) 2028-1566
Fax:  (030) 2028-2566
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E-Mail 
M.Tuzina@bdi-online.de

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