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BDI-Präsident Thumann: „Chancen für Fortsetzung des Aufschwungs“

Berlin (ots)

„Der Aufschwung setzt sich fort. Erste Anzeichen
für eine Stabilisierung der Binnennachfrage lassen hoffen, dass der
konjunkturelle Erholungsprozess an Breite gewinnt.“ Dies erklärte
BDI-Präsident Jürgen R. Thumann anlässlich der Veröffentlichung des
neuesten BDI-Konjunktur- und Außenwirtschaftsreports. „Hauptstütze
für den Aufschwung werden auch in 2005 die Exporte sein.“
Die Ausfuhrimpulse würden aber verglichen mit dem
„Exportfeuerwerk“ im vergangenen Jahr abnehmen. Der BDI erwarte ein
Exportplus von 6 Prozent. Grund für die nachlassende Dynamik sei die
Konsolidierung der Weltkonjunktur und eine entsprechend langsamere
Expansion des Welthandels. „Die Gefahr eines weiteren Anstiegs von
Rohstoffpreisen und Eurokurs ist noch lange nicht überwunden“,
erläuterte der BDI-Präsident die Risiken der Prognose.
Erfreulich sei, dass jetzt auch in die Ausrüstungsinvestitionen
allmählich Bewegung komme. Modernisierung und Ersatzbeschaffung
stünden nach der dreijährigen Stagnation der Investitionen bei den
Unternehmen hoch im Kurs, vermehrt würden auch
Kapazitätserweiterungen vorgenommen. Für 2005 könne wieder ein
stattliches Plus bei den Ausrüstungen erwartet werden, wenngleich die
Investitionsdynamik hinter der früherer Aufschwünge zurückbleibe, so
Thumann.
Die Baukonjunktur bereite nach Auffassung des BDI-Präsidenten
leider auch in 2005 wenig Freude. Eine Stabilisierung der
mittlerweile zehn Jahre andauernden Baukrise sei nicht in Sicht. Auch
der private Konsum bleibe vorerst schwach, werde sich aber in der
zweiten Jahreshälfte allmählich beleben. „Die Zukunft des Konsums
hängt am seidenen Faden des Arbeitsmarktes“, erklärte Thumann. Alles
in allem rechne der BDI für 2005 mit einem Wirtschaftswachstum von
1,5 Prozent. „Es fehlt uns noch die Dynamik früherer Aufschwünge“, so
Thumann. „Selbst wenn die Investitions- und Konsumlethargie im
laufenden Jahr überwunden werden sollte, muss es das zentrale Ziel
bleiben, wieder mehr Wertschöpfung in Deutschland rentabel zu
machen.“
Zu den dringendsten politischen Weichenstellungen gehöre eine
klare Prioritätensetzung in den öffentlichen Haushalten zugunsten von
Investitionen, erklärte der BDI-Präsident. Allerdings dürfe darunter
die Verpflichtung zur sparsamen Haushaltsführung nicht leiden. Pläne,
den Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt „nach Kassenlage“ zu
interpretieren, unterhöhle die Stabilitätsgrundlagen für die
Euro-Währung. Auch die Strukturprobleme auf dem Arbeitsmarkt und in
der Gesundheitspolitik müssten zielstrebig mit mehr Mut und Elan
angepackt werden. In der Steuerpolitik gehe es vor allem um eine
durchgreifende Reform der Ertragsbesteuerung. „Mit dem Scheitern der
Föderalismusreform wurde eine große Chance vertan, die für den Abbau
des Reformstaus notwendigen Voraussetzungen zu verbessern. Bund und
Länder müssen möglichst rasch eine Verständigung über das strittige
Vorhaben herbeiführen“, forderte Thumann.

Kontakt:

BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Information
Breite Strasse 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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