ots.Audio: 100 Jahre Postbank
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Bonn (ots)
Anmoderation:
Aus den Anfängen der Reichspost über die Bundespost entwickelte sie sich zur heutigen Postbank. Sie ist mit über 14 Millionen Kunden hierzulande die größte Privatkundenbank und kann auf eine lange Tradition zurückblicken: In diesem Jahr feiert die Postbank nämlich ihren 100. Geburtstag. Begonnen hatte alles 1909 mit der Gründung von 13 Postscheckämtern. Katrin Müller hat die Einzelheiten:
Beitrag: Postboten, die Briefe mit Bargeld vorbeibringen und Frauen in grauen Kittelschürzen, die in riesigen Buchungssälen Überweisungen abtippen - so oder so ähnlich hat es vor 100 Jahren in einem Postscheckamt ausgesehen. Schon im Jahr 1909 ermöglichte es die damalige Reichspost nämlich jedem Inhaber eines Postscheckkontos, Geld zu überweisen und Gutschriften zu bekommen . Grund dafür: Die riesige Menge Bargeld, die die industrielle Revolution mit sich brachte, machte den Banken immer mehr Schwierigkeiten. Diese Überlieferung bestätigt auch Marietta Auer von der Postbank:
(O-Ton 1: Marietta Auer): "Wenn man sich das genau vorstellt, dass täglich der Postbote kam und Bargeld ablieferte, kann man sich vorstellen, was das für ein Aufwand verursachte, dieses Geld zu zählen und in die Buchungen zu schreiben. Statt Bargeld zu bezahlen, hat der Kunde sein Konto belastet oder er bekam Gutschriften auf sein Konto." (16 Sek.)
Übrigens. Damals wie heute war bargeldloses Bezahlen bei der Postbank nicht nur ein Privileg für Betuchte und Unternehmer, sondern auch für den kleinen Mann. Marietta Auer erklärt warum:
(O-Ton 2: Marietta Auer): "Die Entwicklung oder die Gründung der Postbank 1909 war natürlich aufgrund des Drucks durch die Gewerbetreibenden passiert, aber schon am ersten Tag wurde jedermann in Wort und Schrift aufgefordert, ein Postscheckkonto, wie das damals hieß, zu eröffnen." (14 Sek.)
Dabei war es für die Banken gar nicht so einfach, immer genug Bargeld vorrätig zu haben, falls mal viele Kunden auf einmal Geld abheben wollten. Die Postbank war aber immer flüssig, erinnert sich Klaus Werner. Er arbeitet bei der Postbank München und ist schon ein halbes Jahrhundert dabei:
(O-Ton 3: Klaus Werner): "In die Postfilialen sind praktisch alle Kunden, auch die, die kein Scheckkonto hatten, gekommen und haben Bargeld eingezahlt - meinetwegen die Stromrechnung, die Telekomrechnung, und, und, und. Dadurch hatte jede Postfiliale im Allgemeinen tagsüber relativ viel Geld, das sie wieder zum Auszahlen nehmen konnte." (16 Sek.)
Und das Gute daran: die Transaktionen kosteten die Inhaber eines Postscheckkontos keinen Pfennig. Revolutionär war der Vorläufer der heutigen Postbank übrigens auch schon in Sachen Frauenquote. Darüber hat sich auch Klaus Werner gefreut, als er vor 50 Jahren bei der Postbank als Schalterbeamter angefangen hat:
(O-Ton 4: Klaus Werner): "Es war interessant vor allem für einen Mann, so einen Saal zu sehen mit lauter Frauen, und grad als die Minirock- Zeit war, wenn man da bei der Postbank war, muss ich sagen, war das angenehm." (10Sek.)
Auch Marietta Auer arbeitet gern bei der Postbank. Sie wechselte im Jahr 1989 im Zuge der Postreform I von der Post zur Postbank, wie wir sie heute kennen:
(O-Ton 5: Marietta Auer): "Die Postbank ist ein faszinierendes Unternehmen. Ich habe meine Arbeitskraft über viele, viele Jahre mit viel Freude da rein gesteckt." (8 Sek.)
Die Postbank kann also auf eine lange Tradition zurückblicken. Neben dem bargeldlosen Bezahlen für jedermann, führte sie 1939 auch den Postsparkassendienst und das bis heute beliebte Postsparbuch ein. Die Postbank und ihre Vorläufer haben damit schon vor 100 Jahren viel Wert auf Kundennähe gelegt. Und weitere Infos zur Postbank und ihrer Geschichte gibt's auch unter: www.postbank.de.
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