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Deutsche Welthungerhilfe e.V.

In Afghanistan ist die Ernährungslage am schlechtesten
Deutsche Welthungerhilfe stellt neuen Bericht zur Welternährung vor

Berlin (ots)

Auch im Jahr 2020 werden allen Versprechungen zum
Trotz bei weitem nicht alle Menschen ausreichend zu essen haben. Nach
den Worten Ingeborg Schäubles, der Vorsitzenden der Deutschen
Welthungerhilfe, werden in 20 Jahren 133 Millionen Kinder unter sechs
Jahren untergewichtig sein - 17% weniger als heute, aber immer noch
ein Viertel der Altersgruppe.  Absolut zunehmen wird sowohl die Zahl
der untergewichtigen Kinder wie auch der Armen nur noch in Afrika.
Schäuble, die heute gemeinsam mit Landwirtschaftsminister
Karl-Heinz Funke das von der Deutschen Welthungerhilfe mit  zwei
internationalen Forschungsinstituten herausgegebene "Jahrbuch
Welternährung" vorstellte, verwies auch darauf, dass es weit besserer
Ernteerträge als bisher bedürfe, um die erheblich ansteigende
Nachfrage nach Fleisch und Getreide zu decken.
Funke betonte den engen Zusammenhang zwischen einer sicheren
Ernährung und Frieden und Stabilität in einer Region. Er forderte die
Regierungen in den Defizitländern nachdrücklich dazu auf, ihren
Bauern "Anreize für eine Steigerung der Produktion zu bieten".
Für das Jahrbuch hatten Bonner Wissenschaftler erstmals einen
Ernährungsindex (EI) entwickelt, der einen umfassenderen Blick auf
die Ernährungssituation einzelner Länder erlaubt, als das bislang
möglich war. Der EI berücksichtigt sowohl Schätzungen über den Anteil
der Unterernährung in einem Land wie auch den Anteil der Kinder mit
Untergewicht und die Kinder-Sterblichkeitsrate. Gemessen am
Ernährungsindex ist die Ernährungslage in Afghanistan am
schlechtesten, gefolgt von Eritrea, Niger, Mosambik und der
Demokratischen Republik Kongo.
Schäuble und Funke unterstrichen beide die strategisch wichtige
Rolle der "heimlichen Ernährer" in den Entwicklungsländern, den
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Sie bildeten das Rückgrat der
Landwirtschaft in den meisten Ländern, ihre Bedürfnisse würden aber
nur unzureichend von der Politik beachtet. Ihr Beitrag sei
unverzichtbar, wolle man weitere Fortschritte  bei der  Bekämpfung
des Hungers machen.
Jahrbuch Welternährung. Herausgegeben von der Deutschen
Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für
Entwicklungsforschung der Universität Bonn und dem International Food
Policy Research Institute, Washington, Fischer Taschenbuch Verlag,
Frankfurt a. M., April 2000,
DEUTSCHE WELTHUNGERHILFE
Schirmherr: Bundespräsident Johannes Rau
Herausgeber: Deutsche Welthungerhilfe - Adenauerallee 134 - 53113
Bonn
Telefon: (02 28) 22 88-0 - Mobilfunk: (0 172) 25 25 962 - Telefax:
(02 28) 22 88-188
Ansprechpartner: Ulrich Post, Simone Pott (Durchwahl 22 88-117/132)
Sekretariat: Irene Dohmen (Durchwahl: 22 88-128)
e-mail:  presse@welthungerhilfe.de/ Internet: www.welthungerhilfe.de

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