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Erneute Hungerkrise in Äthiopien
Welthungerhilfe warnt vor Katastrophe und fordert Reformen

Bonn (ots)

Die Deutsche Welthungerhilfe hat vor einer drohenden
Hungersnot in Teilen Äthiopiens gewarnt. Bereits jetzt sind mehr als
sechs Millionen Menschen auf Hilfe von außen angewiesen, im Frühjahr
werden bis zu zwölf Millionen Äthiopier Unterstützung brauchen.
Besonders schlimm ist die Situation in den Afar und Somali Regionen
im östlichen Tiefland und der Oromiya Region im Südosten des Landes,
wo die beiden letzten Regenzeiten fast völlig ausgefallen sind. Daher
konnte nur die Hälfte der normalen Erträge geerntet werden. Viele
Tiere sind wegen Futtermangels bereits gestorben.
"Viele Gebiete im Tiefland stehen vor einer Katastrophe", warnt
die Nothilfekoordinatorin der Deutschen Welthungerhilfe, Iris
Krebber, in Äthiopien. Die Dürre betrifft Gebiete in Äthiopien, die
ohnehin trocken und wüstenartig sind. Selbst die normale Ernte im
Hochland reiche bei weitem nicht aus, um die Menschen mit
Nahrungsmitteln wie Mais oder dem einheimischen Getreide Teff zu
versorgen. Zudem sei die Infrastruktur so schlecht, dass die
Hungergebiete schwer zu erreichen sein. Außerdem fehle es an der
nötigen Logistik, um die Ernte aus dem Hochland in das Tiefland zu
bringen.
Auslöser der gegenwärtigen Krise sind die ausgebliebenen
Regenfälle, ihre Ursache liegt aber tiefer, etwa in den zu geringen
Investitionen der äthiopischen Regierung in die ländliche Entwicklung
und die vielerorts unproduktive Landwirtschaft. Auch das geltende
Landnutzungsrecht erschwert eine langfristig erfolgreiche Überwindung
der Hungerkrisen in dem ostafrikanischen Land. Zudem zählt Äthiopien
mit 160.000 AIDS-Toten im vergangenen Jahr zu den am schlimmsten von
der Epidemie betroffenen Ländern; eine Entwicklung, die  erhebliche
Auswirkungen auf die Produktion von Nahrungsmitteln hat. Reformen und
Investitionen in die Entwicklung der ländlichen Räume sind nach
Ansicht der Welthungerhilfe unerlässliche Voraussetzungen für
Fortschritte bei der Hungerbekämpfung in Äthiopien.
Die Deutsche Welthungerhilfe versorgt mit Unterstützung der
Bundesregierung und Europäischen Union in den besonders betroffenen
Gebieten mehr als 400.000 Menschen mit Nahrungsmitteln, Saatgut und
sauberem Trinkwasser. Die Hilfsgüter werden zum größten Teil für
Arbeitsleistungen verteilt, um die Infrastruktur und Wasserversorgung
langfristig zu verbessern. Damit werden Strukturen geschaffen, die
die Bevölkerung zukünftig besser auf drohende Dürren vorbereitet.
Gleichzeitig wird so der Abhängigkeit von ausländischen
Hilfslieferungen entgegengewirkt.
Um ihre Hilfsprojekte durchführen zu können, bittet die Deutsche
   Welthungerhilfe dringend um Spenden:
   Stichwort : Äthiopien
   Kontonummer: 1115
   Sparkasse Bonn (BLZ: 380 500 00)
DEUTSCHE WELTHUNGERHILFE
Schirmherr: Bundespräsident Johannes Rau
Herausgeber: 
Deutsche Welthungerhilfe 
Adenauerallee 134 
53113 Bonn
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Mobilfunk: (0 172) 25 25 962 
Telefax: (02 28) 22 88-188
Ansprechpartner: 
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(Durchwahl 22 88-117/-132/-257)
Sekretariat: Doris Theisen (Durchwahl: 22 88-128)
e-mail:  presse@welthungerhilfe.de/ Internet: www.welthungerhilfe.de

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