Welthungerhilfe: Mitarbeiter im Osten Kongos eingekesselt
Bonn (ots)
In der seit dem Wochenende umkämpften Stadt Butembo, im Osten Kongos, sind die Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe seit heute eingeschlosssen. "Wir können unser Büro nicht mehr verlassen", berichtet Marcus Weiss, Projektmitarbeiter in Butembo. In der Stadt herrschen seit Freitag Kämpfe zwischen den Mayi Mayi Milizen und den Truppen der RCD Kisangani sowie weiteren Gruppen, die die Regierung in Kinshasa unterstützen. Seit Montag morgen gäbe es schwere Kämpfe mit Artillerie sowie eine Ausgangssperre. "Wir wissen nicht, wie viele Tote und Verletzte es bisher in der Stadt gegeben hat, keiner traut sich im Moment auf die Straße" erläutert Marcus Weiss.
Hintergrund der Kämpfe ist die Weigerung der Mayi-Mayi Milizen vor Ort sich an die von allen Seiten unterzeichnete Verabredung zum Aufbau einer neuen kongolesischen Armee zu halten. In der letzten Woche hatten sich die Regierung unter Präsident Joseph Kabila und die wichtigsten Kriegsparteien geeinigt, daß die bisherigen Truppen und Milizen in einer nationalen Armee vereinigt und die Kontrolle über diese geteilt werden solle.
Sobald die Kämpfe in Butembo beendet sind, wollen die Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe versuchen, Hilfsgüter von Goma in das Gebiet von Lubero zu transportieren. In der Region halten sich schätzungsweise 450.000 Flüchtlinge auf, die zwischen zwei Kriegsfronten geraten sind und seit Wochen völlig von jeder Hilfe von außen abgeschnitten sind.
Zur Information: Bei Interesse vermitteln wir Ihnen ein Interview mit unserem Projektmitarbeiter Marcus Weiss in Butembo.
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