Humanitäre Krise im Sudan weitet sich aus
Welthungerhilfe bereitet Versorgung von Geflüchteten vor
Bonn/Berlin (ots)
Die Welthungerhilfe stellt 300.000 Euro zusätzlich bereit, um mit neuen Nothilfemaßnahmen auf die aktuelle Krise im Sudan zu reagieren. Damit sollen Geflüchtete unterstützt werden, die vor den andauernden Kämpfen Schutz in sicheren Landesteilen gesucht haben. In Port Sudan leben rund 20.000 Menschen seit Tagen auf öffentlichen Plätzen ohne sauberes Wasser, Nahrung oder Unterkunft. Viele waren vor Jahren aus Syrien oder dem Jemen vor den dortigen Bürgerkriegen in den Sudan geflüchtet und sind nun erneut auf der Flucht. Auch in den Provinzen Kassala und Gedaref planen die Mitarbeiter*innen die Unterstützung von Menschen, die von den Auswirkungen der Kämpfe betroffen sind. Gleichzeitig laufen Vorbereitungen, um in den angrenzenden Ländern wie Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik Geflüchtete aus dem Sudan zu unterstützen.
"Die Menschen sind verzweifelt, denn es fehlt an allem, was zum Überleben gebraucht wird: Wasser, Nahrung, Unterkünfte und medizinische Versorgung. Viele sind zum wiederholten Mal vertrieben worden. Wir mobilisieren alle unsere Kräfte im Land, um effektiv und schnell zu helfen", beschreibt der Landesdirektor Michael Gabriel die Lage vor Ort. Er ist vor zwei Tagen nach Port Sudan zurückgekehrt.
Vor etwa vier Wochen hatte ein Machtkampf in der Hauptstadt Khartum zu schweren Kämpfen in der Stadt und in verschiedenen Landesteilen geführt, die eine große Fluchtbewegung innerhalb und außerhalb des Landes ausgelöst haben. Rund 700.000 Menschen sind im Sudan vertrieben und Tausende haben Zuflucht in den angrenzenden Ländern gesucht. Sie alle sind oft nur mit wenigen Habseligkeiten geflüchtet und benötigen Überlebenshilfe. Schon vor der aktuellen Krise waren nach UN-Angaben rund 16 Millionen Menschen im Sudan auf Hilfe zum Überleben angewiesen.
Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1998 im Sudan. Mit etwa 200 nationalen und internationalen Mitarbeiter*innen in Khartum und in den Bundesstaaten Nord-Darfur, Red Sea, Kassala und Gedaref unterstützte sie 2022 etwa 2,6 Mio. Menschen.
Michael Gabriel steht für Interviews als englischsprachiger Mitarbeiter im Sudan zur Verfügung.
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 10.895 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,46 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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