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1. Berliner Milchforum - DBV-Milchpräsident Folgart plädiert für unterstes Sicherheitsnetz in Krisenzeiten

Berlin (ots)

(DBV) "Gerade die Wirtschafts- und Finanzkrise hat
solche Marktverwerfungen gebracht, so dass wir in Zukunft im 
EU-Milchmarkt auch ein unterstes Sicherheitsnetz (Intervention, 
private Lagerhaltung) erhalten müssen." Das stellte der Vize- und 
Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, bei 
der Pressekonferenz im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft im 
Vorfeld des 1. Berliner Milchforums (18. und 19. März) zum Thema 
"Milchmarkt in bewegten Zeiten" in Berlin fest. Ein solches unterstes
Sicherheitsnetz müsse in Krisenzeiten einen Zusammenbruch des Marktes
verhindern, dürfe aber nicht den Markt verzerren. Daher werden laut 
Folgart beim Milchforum, das der DBV gemeinsam mit dem 
Milchindustrieverband in Zusammenarbeit mit dem Deutschen 
Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft 
veranstaltet, nicht nur die Märkte und Preise analysiert, sondern 
auch die Weiterentwicklung der EU-Milchmarktpolitik im Zentrum der 
Diskussionen stehen.
Folgart lehnte eine völlige Liberalisierung des Milchmarktes nach 
dem von den EU-Ministern 2003 beschlossenen Ende der 
Milchquotenregelung in 2015 ab. Vielmehr seien während Krisen künftig
staatliche Sicherungsmaßnahmen unverzichtbar, um den Kollaps zu 
verhindern. Entscheidend für die Wettbewerbsstellung der Milchbauern 
sei aber auch der Erhalt ausgewogener Außenhandelsregelungen. Dem 
Verbraucher- und Tierschutz sei nicht gedient und es seien auch keine
fairen Wettbewerbsbedingungen, "wenn wir in Deutschland und Europa 
hohen Tier-, Umwelt-, Klima- und vorbeugenden Gesundheitsschutz 
haben, gleichzeitig aber Produkte aus Drittländern auf unseren Markt 
kommen, die diese Anforderungen in keiner Weise erfüllen". Diese 
Diskussion müsse öffentlich gemacht werden und auf die 
WTO-Tagesordnung, forderte Folgart.
Ein weiteres Thema des 1. Berliner Milchforums, mit dem der DBV 
das bisherige ZMP-Milchforum fortsetzt, ist das Verhältnis zum 
konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel. Es werde nicht gelingen, den
Preisdruck mit Appellen an den Lebensmitteleinzelhandel umzukehren. 
"Bei den Molkereien brauchen wir vielmehr effiziente und 
wettbewerbsfähige Vermarktungseinheiten, die im Konzert des 
Großdiscounts mitspielen können" so Folgart. Notwendig seien weitere 
Fortschritte in der Bündelung des Angebotes der Molkereiwirtschaft.
Fest stehe aber auch, dass Milchbauern und Molkereien mehr 
Verantwortung für die Gestaltung der Märkte übernehmen und Wege 
finden müssten, wie Marktschwankungen in Zukunft besser ausgeglichen 
werden könnten. Als besonderes Vorsorgeinstrument für Krisenzeiten 
nannte Folgart die Risikoausgleichzulage. Der DBV werde diese 
weiterhin einfordern, da sie die unternehmerische Selbstverantwortung
stärke.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original content of: Deutscher Bauernverband (DBV), transmitted by news aktuell

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