Kurswechsel der Gemeinsamen Agrarpolitik zeigt Erfolge
Zeit der
Überschüsse ist vorbei
Berlin (ots)
Mit der 1992 eingeleiteten und mit der Agenda 2000 fortgesetzten EU-Agrarreform hat sich ein grundlegender Kurswechsel in der Gemeinsamen Agrarpolitik vollzogen, der auch für die deutschen Landwirte mit erheblichen Anpassungsprozessen verbunden ist. Durch die massive Absenkung der Marktordnungspreise sind ihre Markterlöse heute in hohem Maße von den Preisbewegungen des Weltmarktes abhängig. Besonders betrifft dies wichtige pflanzliche Erzeugnisse wie Getreide und Raps sowie tierische Veredlungsprodukte. Durch die drastische Absenkung der Marktordnungspreise und auf Grund anziehender Weltagrarmarktpreise werden Agrarerzeugnisse aus der EU auf den Weltmärkten zunehmend wettbewerbsfähig. Mehr denn je produziert die EU-Landwirtschaft marktorientiert, die Zeiten der Überschüsse sind vorbei. Somit werden auch keine Unsummen mehr für Lagerhaltung und Exporterstattungen ausgegeben.
Mit dem grundlegenden Wechsel in der Gemeinsamen Agrarpolitik ist aber auch die Einführung der EU-Direktzahlungen an die Landwirte verbunden. Die Direktzahlungen sind ein Teilausgleich für die drastischen Absenkungen der Marktstützungspreise im Rahmen der Agrarreformbeschlüsse und von der laufenden Produktion weitgehend entkoppelt. Sie haben für die Bauern mittlerweile eine hohe Bedeutung erlangt. Nach Umsetzung der Agenda 2000 machen sie sogar fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Nettowertschöpfung aus, die derzeit bei rund 12 Milliarden Euro liegt. Die Direktzahlungen stellen auch eine Ausgleichsleistung dafür dar, dass die deutschen und europäischen Bauern unter sehr viel schärferen Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherbestimmungen produzieren als viele ihrer Berufskollegen in anderen Ländern außerhalb der EU.
Dieser Kurswechsel in der Agrarpolitik schlägt sich auch im europäischen Agrarhaushalt nieder. Wurden im Jahre 1991 noch 91 Prozent des EU-Agrarbudgets für Marktstützungsmaßnahmen ausgegeben, so sind es am Ende des Agenda 2000-Zeitraumes im Jahre 2006 nach Kommissionsschätzung nur noch 21 Prozent. 79 Prozent des EU-Agrarhaushaltes dienen dann Direktzahlungen (68 Prozent) oder Maßnahmen zu Gunsten des ländlichen Raumes (11 Prozent).
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