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Deutscher Bauernverband (DBV)

Regenfälle führen in der Landwirtschaft zu enormen Ertrags- und Qualitätsverlusten
Erste Hilfsmaßnahmen beschlossen

Berlin (ots)

Die starken und dauerhaften Regenfälle haben die
Bauern mitten in der Getreideernte hart getroffen. In vielen Regionen
konnte das reife Getreide wegen der dauernassen Böden bisher nicht
geerntet werden. In den besonders betroffenen Gebieten sind die
landwirtschaftlichen Flächen überflutet und Hofstellen stehen unter
Wasser. Diese widrigen Witterungsverhältnisse führen zu Ertrags- und
Qualitätsverlusten. Es ist befürchten, dass die Flächen mit
hochwertigem Brotgetreide nur noch zu Futterzwecken genutzt werden
können. Neben dem Preisrückgang gegenüber Vorjahr entstehen der
Landwirtschaft dramatische Erlöseinbußen durch diese regenbedingte
Ertrags- und Qualitätsverluste, erklärte der Deutsche Bauernverband
(DBV). Derzeit ermittelt der DBV den exakten Schadensumfang, den
DBV-Präsident Gerd Sonnleitner am kommenden Donnerstag der Presse
erläutern wird.
Der DBV setzt sich mit seinen Landesverbänden für schnelle und
unbürokratische Hilfen durch die EU, die Bundesregierung und die
Bundesländer ein. Inzwischen konnte bei der EU erreicht werden, dass
in den besonders betroffenen Überschwemmungsgebieten die
Stilllegungsflächen zur Futterversorgung der Tierbestände genutzt
werden können. Die Finanzverwaltungen einiger Bundesländer haben
bereits reagiert und gewähren steuerliche Erleichterungen. Die
Landwirtschaftliche Rentenbank in Frankfurt hat heute zinsgünstige
Sonderkredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen der Betriebe
beschlossen. Sie bietet ab sofort für die betroffenen Landwirte
Darlehen zu besonders günstigen Konditionen an. Der Nominalzinssatz
dieser Darlehen beträgt 4,40 Prozent, was eine erhebliche
Verbilligung des Zinssatzes von 10 bis 12 Prozent bei
Überziehungskrediten des Girokontos bedeutet.
Neben Ersatzinvestitionen für hochwassergeschädigte
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens (einschließlich Wohnhäuser)
können diese Rentenbank-Kredite auch für die Beschaffung von
Betriebsmitteln und kurzlebigen Wirtschaftsgütern, die ansonsten von
der Förderung ausgeschlossen sind, verwendet werden.
Liquiditätshilfedarlehen werden mit einer Laufzeit von vier Jahren
angeboten und sind wahlweise mit einem Tilgungsfreijahr ausgestattet.
Diese zinsgünstigen Kredite können alle geschädigten Landwirten bis
zu einer Darlehnsobergrenze von 500.000 Euro erhalten. Wie bei den
Darlehen der Rentenbank üblich, sind die Kreditanträge formlos an die
Hausbank zu richten.
DBV-Präsident Sonnleitner hat sich zudem an EU-Agrarkommissar
Franz Fischler gewandt und Ausnahmeregelungen der
Interventionskriterien für die diesjährige Ernte gefordert. Denn die
Getreidepreise stehen in diesem Jahr unter erheblichem Marktdruck,
der sich durch die regenbedingten Qualitätsbeeinträchtigungen noch
erhöht. Sonnleitner hat daher vorgeschlagen, die
Interventionskriterien an die diesjährige Ernterealität anzupassen.
So müssten zum Beispiel die Kriterien für die Feuchtigkeit von 14,5
auf 15 Prozent angehoben werden. Der Qualitätsmaßstab für die
Qualität von Roggen und Weizen, die so genannte Fallzahl, müsste
zudem abgesenkt werden. Von der Europäischen Kommission erwartet der
DBV weitere Unterstützungen. Den Bundesländern sollte zugestanden
werden, auf die erst zum Jahresende erfolgenden Flächenzahlungen eine
Abschlagszahlung zuzulassen oder ein zeitliches Vorziehen der
Auszahlung zu ermöglichen.
Deutscher Bauernverband (DBV) 
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Telefon: 0228 / 8198 - 238 
Telefax: 0228 / 8198 - 231
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Telefax: 030 / 319 04 - 431

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