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Deutscher Bauernverband (DBV)

Faire Chancen für Bauern weltweit Voraussetzung im Kampf gegen Hunger und Armut
DBV zum Welternährungstag

Berlin (ots)

Anlässlich des Welternährungstages 2002 am 16.
Oktober appelliert der Deutsche Bauernverband (DBV) an Politik und
Gesellschaft, die Bauern weltweit bei ihren Anstrengungen zur
Bekämpfung von Hunger und Armut zu unterstützen. Die von der FAO
geplante Entwicklung von Leitlinien zur Realisierung des Rechts auf
Nahrung unterstützt der DBV. Mit einem Bündel von Maßnahmen kann das
Ziel der FAO erreicht werden, die Zahl der derzeit ca. 800 Millionen
hungernden Menschen in der Welt bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Denn
Hunger basiert in der Regel auf dem Zusammenspiel von Armut,
ungerechter Besitzverteilung, Landvertreibung, Naturkatastrophen,
Umweltzerstörung und kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine
ausreichende Nahrungsmittelproduktion und eine effektive
Armutsbekämpfung kann angesichts einer weiterhin stark steigenden
Weltbevölkerung nur erreicht werden, wenn den Bauern in den
Entwicklungs- wie auch den Industrieländern positive
Rahmenbedingungen für die Produktion von Nahrungsmitteln eingeräumt
werden.
Als Schlüsselfaktoren für eine produktive Landwirtschaft gelten
weltweit vor allem das Recht der Bauern auf Eigentum, funktionierende
Märkte für Boden und Kapital, ein Schutz- und Regelungsrahmen für die
nationalen und internationalen Agrarmärkte, die Förderung von Bildung
und Infrastruktur im ländlichen Raum und die Verbesserung der
sozialen Sicherungssysteme. Daneben bilden der Aufbau von
unabhängigen Bauernverbänden und genossenschaftlichen
Selbsthilfeeinrichtungen in einer demokratischen Gesellschaft
wichtige Voraussetzungen für eine produktive und sozial gerechte
Landwirtschaft.
Vor dem Hintergrund anhaltender Konzentrationsprozesse im
internationalen Agrarhandel und den Erfahrungen mit der zunehmenden
Dominanz von Großkonzernen teilt der DBV die Sorge, dass sich die
fortschreitende Globalisierung im internationalen Agrarhandel
hauptsächlich in weiterem Preisdruck für landwirtschaftliche Produkte
niederschlagen wird. Sollte in der laufenden WTO-Runde keine
Absicherung auch nicht-handelsbezogner Standards wie Tier- und
Umweltschutz erreicht werden, wird die Liberalisierung weltweit auf
dem Rücken der Bauern ausgetragen werden. Der Preisdruck würde sich
vor allem in den Entwicklungsländern in einem Raubbau an den
Ressourcen Boden und Wasser niederschlagen.
Die Regierungen der entwickelten Welt sind mehr denn je
aufgefordert, der staatlichen Entwicklungshilfe auch die Mittel zur
Verfügung zu stellen, die sie in ihren Verlautbarungen immer wieder
für notwendig erachtet haben. Mit der Initiative "Alles außer Waffen"
hat die europäische Landwirtschaft den 48 ärmsten Länder der Welt
zoll- und quotenfreien Marktzugang für fast ihre Agrarprodukte
eingeräumt. Die EU importiert bereits heute mehr Agrarprodukte aus
der Dritten Welt als die USA, Australien, Kanada und Japan gemeinsam.
Deutscher Bauernverband (DBV) 
Geschäftsstelle Bonn: 
Telefon: 0228 / 8198 - 238 
Telefax: 0228 / 8198 - 231
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Telefon: 030 / 319 04 - 239 
Telefax: 030 / 319 04 - 431

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