DBV legt Mitarbeit beim UBA-Projekt nieder - Sonnleitner kritisiert Alibi-Funktion des Arbeitskreises zu Bauernspionen
Berlin (ots)
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat nach nur einer Sitzung die Mitarbeit am Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes zu den verdeckten Feldbeobachtungen im Pflanzenschutz aufgekündigt. Der DBV ließe sich nicht unter dem Deckmantel der Kooperation für ein fachlich untragbares und nach wie vor abzulehnendes Forschungsprojekt instrumentalisieren, schrieb DBV-Präsident Gerd Sonnleitner dem Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge. Das Forschungsprojekt hatte unter dem Stichwort Bauernspione massive Kritik beim DBV wie aus den Bundesländern, fraktionsübergreifend aus dem Deutschen Bundestag als auch vereinzelt aus Teilen der Bundesregierung geerntet.
Trotz seiner massiven Kritik an den vorgesehenen verdeckten Ermittlungen war der DBV einer Bitte des Präsidenten des Umweltbundesamtes zur Mitarbeit an einem so genannten wissenschaftlichen Fachbegleitkreis zu dem Forschungsprojekt nachgekommen. Die erste Sitzung des Projektes zeigte jedoch, so Sonnleitner, dass sich an der grundsätzlichen Ausrichtung des Vorhabens nichts geändert habe, da im Projekt nach wie vor die Ermittlung eines etwaigen Fehlverhaltens der Landwirte beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Vordergrund stehe. Jetzt werde zwar nicht mehr von verdeckter Feldbeobachtung, jedoch immer noch von unangekündigter Feldbeobachtung gesprochen.
Sonnleitner erachtet es nach wie vor für notwendig und geboten, das Forschungsprojekt in der angedachten Form zu stoppen. Statt dessen sollte vielmehr in einem offenen und transparenten Verfahren unter Mitwirkung der Pflanzenschutzdienste der Länder, des Berufsstandes, der Ministerien und deren nachgelagerten Behörden daran gearbeitet werden, die vorhandenen Anwendungsbestimmungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu vereinfachen und vor allem zu vereinheitlichen. Dazu lägen im Umweltbundesamt und in den Pflanzenschutzdiensten der Länder sowie in der Biologischen Bundesanstalt genügend Erkenntnisse vor. Daneben gäbe es von Seiten des SPD-Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog eine beachtenswerte Initiative.
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