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Klares Bekenntnis zur Zuckermarktordnung von Agrarministerkonferenz gefordert - Sonnleitner legt Position des Bauernverbandes in Burg Warberg auch zum Tierschutz dar

Berlin (ots)

Die deutsche Landwirtschaft verschließt sich nicht
einer Reform der Zuckermarktordnung, lehnt jedoch die drastischen
Reformvorschläge der EU-Kommission ab. Die erste Stufe in den
Vorschlägen von EU- Agrarkommissar Franz Fischler mit einer
Quotenkürzung um 1,3 Millionen Tonnen und Preissenkungen von 25
Prozent im Zeitraum bis 2012 geht an die Grenze des Erträglichen.
Weitergehende Einschnitte in die Marktordnung sind den Rübenbauern
nicht zuzumuten“. Dies, erklärte der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in Burg Warberg (7.10.2004)
auf einer Pressekonferenz während der Konferenz der Agrarminister von
Bund und Ländern. Die Ackerbaubetriebe müssten eine Perspektive
behalten bei den ohnehin schwieriger gewordenen Märkten bei Getreide
und in diesem Jahr auch bei Kartoffeln.
Die Zuckerproduktion sei für Deutschland und Europa ein „ganz
wichtiges Standbein“. Europaweit verdienten 300.000 Betriebe ihr
Einkommen mit der Zuckerproduktion. Auch über 30 Länder in der
Dritten Welt seien über das so genannte AKP-Abkommen in der EU-
Zuckermarktordnung eingebunden, so dass die dortigen Bauern von der
EU-Marktordnung profitierten, die ansonsten keine Exportmöglichkeiten
hätten. „Wir setzen deshalb darauf, dass die EU keinen Schnellschuss
macht. Die bestehende Marktordnung läuft bis einschließlich 2006 und
sollte so lange auch unverändert gelten“, forderte Sonnleitner.
Heimischer Zucker dürfe infolge einer überzogenen Reform nicht
gegen Zuckerrohr ausgespielt werden, weshalb auch die Gewerkschaften
und die Zuckerindustrie in ihrer Kritik und ihren Protesten die
Rübenbauern unterstützen würden. „Wir erwarten von Bundes¬ministerin
Renate Künast wie von den Länderagrarministern ein klares Bekenntnis
zu den Grundelementen der Zuckermarktordnung“, forderte Sonnleitner.
Der DBV-Präsident sprach vor den Journalisten in der Burg Warberg
auch weitere Themen an, die auf der Tagesordnung der
Agrarministerkonferenz standen. So forderte er noch einmal
nachdrücklich die Agrarminister von Bund und Ländern auf, die neue
Agrarpolitik, die „unter dem Stichwort Entkopplung die bisherige EU-
Agrarpolitik völlig umkrempelt“, in einem abgestimmten europäischen
Rahmen zu gestalten und nicht einseitig national oder sogar noch je
nach Bundesland unterschiedlich auszugestalten. Der Direktausgleich
solle die Weltmarktorientierung der neuen EU-Agrarpolitik abfedern.
„Er eignet sich deshalb nicht für überzogene Agrarumweltvorgaben“,
betonte Sonnleitner.
Zum Tierschutz und den Nutztierhaltungs-Verordnungen, über die die
Agrarministerkonferenz entscheiden wollten, legte Sonnleitner erneut
die Haltung des Berufsstandes zur Novelle der
Schweinehaltungsverordnung dar und forderte, die
Legehennenhaltungsverordnung zu reformieren. Die deutschen Bauern
ständen für eine tierschutzgerechte Tierhaltung und für hohe
Tierschutzstandards. Wer jedoch die Tierhaltung am Standort
Deutschland sichern wolle, müsse den Gleichklang mindestens auf
europäischer Ebene erhalten. Das gelte zum Beispiel für den
Platzbedarf je Schwein. In dieser Frage sei der Bauernverband bereit,
den Agrarministern im Vorgriff auf eine Entscheidung der EU im
nächsten Jahr entgegenzukommen. Erwartet werde aber von den
Agrarministern, dass Kompromisse in der Legehennenhaltung gemacht
werden, erklärte Sonnleitner. Mit großer Sorge werde die Gefahr
gesehen, dass ab 2006 mit dem Ende der jetzigen Käfighaltung die
Hälfte der Eierproduktion in Deutschland wegbreche, sollte an der
derzeit geltenden Legehennenhaltungsverordnung nichts geändert werde.
Dabei gehe es auch um über 40.000 Arbeitsplätze, betonte der
DBV-Präsident. Die entwickelten Kleinvolieren ermöglichten es,
Tierschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Sonnleitner
appellierte an Ministerin Künast und die Agrarminister der
Bundesländer, bei den Nutztierhaltungsverordnungen jetzt „Vernunft
walten zu lassen und damit etwas für den Tierschutz und die Bauern in
Deutschland zu tun.“ Dies zahle sich mehr aus als „kurzfristiger
politischer Aktionismus und ideologische Starrheit“.
ots-Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6599

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original content of: Deutscher Bauernverband (DBV), transmitted by news aktuell

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