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Landwirtschaft kann Deutschland voranbringen - Sonnleitner: Land- und Ernährungswirtschaft stabilisiert den Arbeitsmarkt

Berlin (ots)

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Gerd Sonnleitner, bezeichnete auf der Eröffnungspressekonferenz der
Internationalen Grünen Woche in Berlin die Landwirtschaft als einen
Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. So falle die Land- und
Ernährungswirtschaft mit insgesamt vier Millionen Arbeitsplätzen,
also 11 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, deutlich ins
Gewicht. Ein großer Pluspunkt der Land- und Ernährungswirtschaft sei
dabei, dass sie standortgebunden und –verbunden seien, und nicht
Arbeitsplätze und Investitionskapital ins Ausland exportierten.
Sonnleitner erklärte, die deutsche Landwirtschaft sei der größte
Milchproduzent und Erzeuger von Schweinefleisch, Raps und Kartoffeln
in Europa. In der Rind- und Kalbfleischproduktion sowie bei Eiern,
bei der Getreide- und Zuckerproduktion liege Deutschland hinter
Frankreich an zweiter Stelle.
Sonnleitner übte Kritik, dass die erstaunliche Leistung der Land-
und Ernährungswirtschaft von der Politik kaum anerkannt werde. Durch
einseitige wettbewerbsverzerrende Auflagen und Gesetze würden vor
allem der Landwirtschaft Steine in den Weg gelegt. So werde die
Landwirtschaft beispielsweise weit höher bei der Ökosteuer belastet
als alle anderen Wirtschaftsbereiche. Durch die jüngste
Agrardieselsteuerhöhung werde die deutsche Landwirtschaft gegenüber
den europäischen Konkurrenten benachteiligt. Sonnleitner bezeichnete
diese Politik als extrem belastend und frustrierend für die deutschen
Bauern, zumal die Regierungen der wichtigsten Konkurrenten ihrer
heimischen Landwirtschaft den Rücken frei hielten.
Sonnleitner forderte Bundesministerin Künast auf, Tierschutz,
Verbraucherschutz und Wettbewerbsfähigkeit in der Schweine- und
Hühnerhaltung gleichermaßen zu beachten. Mit der gemeinsamen
Entwicklung der so genannten Kleinvoliere sei in der
Legehennenhaltung ein überzeugender Kompromiss möglich, den es zu
unterstützen gelte. Ein vernünftiger Kompromiss sei leider bei der
Grünen Gentechnik nicht erreicht worden. Statt Deutschland als
Innovationsstandort voranzubringen, sei ein „Gentechnik-
Verhinderungsgesetz“ beschlossen worden. Das werde sicherlich
durchschlagende Langzeitfolgen für den Wissenschafts- und
Forschungsstandort Deutschland haben, erklärte Sonnleitner. Durch
dieses Gesetz werde nicht die Koexistenz von Landwirtschaft mit und
ohne Gentechnik erreicht, sondern der Anbau in Deutschland vollkommen
verhindert. Gerade die Gentechnik habe aber große Chancen zum
Beispiel bei der Entwicklung von speziellen Pflanzen für erneuerbare
Energien, stellte Sonnleitner fest.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz zeige, wie man konjunkturpolitisch
erfolgreich die Landwirte unterstützen könne. Die Bereiche
nachwachsende Rohstoffe und Biokraftstoffe hätten sich für die
Landwirtschaft durch entsprechende Gesetzgebung höchst attraktiv
entwickelt. Hier stelle die Landwirtschaft ihre große
Innovationsfähigkeit besonders deutlich unter Beweis. Mit dem Anbau
von nachwachsenden Rohstoffen auf 1 Million Hektar Fläche habe die
deutsche Landwirtschaft europaweit eine Spitzenposition erreicht.
Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro in der Bioenergie
seien nach dem vierteljährlichen Konjunkturbarometer des DBV zu
erwarten. Die Landwirtschaft stabilisiere damit den Arbeitsmarkt am
Standort Deutschland.

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original content of: Deutscher Bauernverband (DBV), transmitted by news aktuell

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